Der bisherige Game Director für Diablo 3, Jay Wilson, wird das Team verlassen und sich anderen Aufgaben bei Blizzard zuwenden. Dies gab er soeben im offiziellen Battle.net Forum bekannt. Das Spiel soll unter seiner Entscheidung nicht leiden, es soll weiterhin an Verbesserungen gearbeitet werden. Außerdem spricht er die Kritik vieler Spieler an, die bemängelt hatten, dass Diablo 3 zum Release sehr unfertig wirkte und vor allem in den späteren Spielphasen wenige motivierende Elemente bot.
Hallo euch allen,
ich habe eine wichtige Entscheidung über meine Zukunft getroffen und ich möchte, dass ihr zu den Ersten gehört, die davon erfahren und herausfinden, was diese Entscheidung für die Zukunft von Diablo bedeutet.
Vor kurzem habe ich das 7. Jubiläum meiner Arbeit an Diablo III gefeiert und diese Zeit hat sich als einer der herausforderndsten und besten Abschnitte meines Lebens erwiesen. Jetzt habe ich einen Punkt erreicht, an dem ich mich in kreativer Hinsicht darauf freue, an etwas Neuem zu arbeiten. Diejenigen bei Blizzard, die das Ruder in der Hand halten, waren so gut, mir diese Möglichkeit einzuräumen. Im Laufe der kommenden Woche werde ich das Projekt Diablo III verlassen und andere Aufgaben bei Blizzard übernehmen. Dieser Entschluss ist mir weder leicht gefallen, noch habe ich ihn kurzfristig getroffen, aber unter dem Strich glaube ich, dass er richtig ist.
Als erstes möchte ich euch allen versichern, dass dies keine negativen Auswirkungen auf unsere anhaltende Unterstützung für Diablo III haben wird. Das Spiel wurde nicht von nur einem Menschen gemacht, bei weitem nicht. Das Team, das sein Herzblut und sein bemerkenswertes Talent in dieses Spiel gesteckt hat, bleibt wo es ist. Wir haben viele Pläne für die Zukunft und diese Pläne werden ganz normal fortgeführt. Ich werde das Team nicht sich selbst überlassen und während der Übergangsphase, in der wir bestimmen wer die Aufgaben des Game Directors übernimmt, weiter für es da sein.
Seid also nicht überrascht, wenn ihr ein Stellenangebot für einen Game Director für Diablo III seht. Wir möchten jede Möglichkeit ausschöpfen, die bestmögliche Führungskraft für das Projekt zu finden. Wir freuen uns darauf, diese Person ausfindig zu machen und zu hören, welche neuen Ideen sie mitbringt.
Ich bin stolz auf Diablo III und trotz unserer gelegentlichen Differenzen werde ich die Community vermissen, die um das Spiel herum entstanden ist. Ich denke, ich habe viele Fehler bei der Pflege dieser Beziehung gemacht; dabei war es immer meine Absicht, eine großartige Spielerfahrung zu bieten, so offen und erreichbar wie möglich zu sein und dabei die Vision zu wahren, die das Diablo-Team für das Spiel hat.
Ich weiß, dass einige von euch der Meinung sind, wir hätten unser Versprechen, das Spiel zu veröffentlichen „wenn es fertig ist“, nicht eingehalten. Wir sind nicht perfekt. Wir versuchen immer, die besten Entscheidungen zu treffen – basierend auf allen Informationen und allem Wissen, das wir zu einem gegebenen Zeitpunkt haben. Das bedeutet nicht, dass wir immer richtig liegen. Wenn uns ein Fehler unterläuft, dann denke ich, dass wir uns außerordentlich bemühen, ihn zu berichtigen.
Darauf könnt ihr euch bei Blizzard immer verlassen: Wir stehen zu unseren Spielen und wir tun alles was in unserer Macht steht, um sie im Laufe der Zeit weiter zu verbessern. Wir haben das Feedback und die Ideen aus der Community gehört. Zum Beispiel haben wir eingestanden, dass das Gegenstandssystem von Diablo III beim Start des Spiels nicht gut genug war. Deswegen hat das Team eine Vielzahl an Änderungen vorgenommen – darunter Anpassungen an den Dropraten und einen erneuten Feinschliff für legendäre Gegenstände – sowie eine ganze Ladung neuer Gegenstände hinzugefügt. Wir haben euch auch zugestimmt, dass das Spiel in seinen späteren Phasen mehr Tiefgang benötigt und das Team hat neue Events und neue Systeme wie Monsterstärke und Paragonlevel hinzugefügt.
Unser Streben, unsere Spiele so gut zu machen, wie sie nur sein können, war schon immer das Merkmal von Blizzard als Spieleentwickler und dieses Streben endet für uns nicht an dem Tag, an dem das Spiel erscheint. Mit eurer Hilfe werden wir Diablo III weiter spielen, besprechen und verbessern, so wie wir es mit jedem Blizzard-Spiel gemacht haben.
Zu diesem Zweck ist Patch 1.0.7 auf dem Weg, die öffentliche Testversion ist live und im Jahr 2013 warten noch viele andere, großartige Dinge auf Diablo. Ich lasse Diablo III in guten Händen und mein Abschied wird den Fortschritt des Spiels nicht gefährden, denn wir werden auch weiterhin zuhören, spielen und verbessern.
Ihr seid die leidenschaftlichste und engagierteste Gruppe von Spielern, die sich ein Designer wünschen kann. Ich wünsche euch nur das Beste und ich danke euch für diese großartige Erfahrung. Haltet eure Äxte scharf, eure Zauberbücher bereit und diesen gerissenen Teufel in Schach.
–Jay
Jay Wilson stand in der Vergangenheit aufgrund diverser unglücklicher Aussagen häufiger in der Kritik. So ist z.B. seine Aussage „And then we doubled it…“ zu einer der meistgehörten Verspottungen bezüglich Diablo 3 geworden. Auch eine von ihm verfasste Beleidigung bei Facebook gegen einen der früheren Diablo Entwickler machte ihn bei der Community nicht unbedingt beliebter. Nun bleibt uns nur noch, Jay Wilson für die Zukunft alles gute zu wünschen und zu hoffen, dass sich Diablo 3 weiterhin gut entwickeln wird.