Der langjährige Game Director von World of Warcraft, Tom Chilton, geht zu neuen Ufern – und zwar zu einem Projekt innerhalb Blizzards, vielleicht zu Diablo 3? Chilton arbeitet bereits seit 2004 für WoW und ist am Erfolg von WoW massgeblich beteiligt. Angefangen hatte Chilton als Senior Designer bis er sich über den Posten des Lead Designers, der das Projekt „Wrath of the Lich King“ steuerte ab 2010 zum Game Director hocharbeitete. Vorher hatte Chilton am MMORPG Ultima Online des Herstellers Origin mitgearbeitet.
In einer Abschiedsnote an die WoW-Community bedankt sich Chilton für die geniale Zeit und verkündete:
Chilton: Meine persönliche Reise bei WoW als Game Director ist zu Ende, aber die Reise mit Blizzard ist es nicht, ich fokussiere mich nun auf ein anderes Projekt innerhalb Blizzards.
Die Note ist auch sonst interessant für WoW-Fans zu lesen. Welche künftige Rolle er einnehmen wird, wissen wir noch nicht genau, hier werden wir wohl auf die BlizzCon 2016 warten müssen. Die Tatsache dass Chilton noch kein konkretes Ziel genannt hat, lässt aber einen Zusammenhang zu Diablo 3 – oder Diablo 4 – wahrscheinlich werden.
Nun stellt sich die sicher aufkommende Frage ob ein Spiel wie Diablo einen ausgewiesenen MMORPG-Experten verträgt. Ihr erinnert Euch sicher daran, dass ein Diablo 3 bereits um 2005 herum als MMORPG geplant war und auch anfänglich so entwickelt wurde. Es ist daher denkbar, dass sich ein künftiges Diablo ebenfalls in diese Richtung entwickeln wird wenn Blizzard Chilton als Game Director holt. Andererseits hat Blizzard auch noch andere hochwertige Titel im Programm die weiter entwickelt werden können, so z.B. die Starcraft Serie. Dessen Game Director Dustin Browder trägt derzeit nämlich zwei Hüte, er ist ausserdem Game Director von Heroes of the Storm. Bei der Starcraft-Serie würde Chilton aber ebenfalls das grundsätzliche Setting eines MMORPG verlassen und sich im Echtzeit-Strategiespiel versuchen.
Wäre Chilton der richtige für die Diablo-Serie? Richtig ist, die Diablo-Serie könnte etwas frischen Wind gut vertragen und zwar mehr als nur Pets aus anderen Spielen. Die derzeit sichtbare Entwicklung ist zum Erliegen gekommen. Um aber das Interesse der Spieler dauerhaft erhalten zu können – wir schreiben nicht mehr das Jahr 2000 oder 2001 – ist mehr notwendig als nur die eine oder andere Karte hinzu zu fügen.
Es ist freilich kaum zu erwarten dass Chilton aus der Diablo Serie ein MMORPG macht, die Pfründe sind eigentlich schon ganz gut verteilt und Blizz wird kaum innerhalb der eigenen Firma kannibalisieren wollen. Dennoch: Welche strukturellen Elemente aus WoW könnten der Diablo-Serie gut tun ohne dass der Charakter eines Action-RPGs verloren geht? Oder anders gefragt: Gibt es überhaupt etwas aus WoW dass sich als Inspiration eignen könnte oder sollte Diablo sein Profil auf andere Weise erneuern und schärfen?