Blizzard: Neuer Grafikstil bleibt

Wohl niemand hat bisher nichts von den Streitigkeiten um den „neuen“ Grafikstil von Diablo 3 gehört. Nachdem aus gut informierten Quellen immer wieder zu hören war, dass Blizzard durch die geballte Kritik etwas verunsichert sei, folgt nun wieder ein Dementi: niemand Geringeres als Jay Wilson, Lead Designer für Diablo 3, nahm sich anlässlich eines Showcases in New York Zeit für die Journalisten und beantwortete ihre Fragen. Was er zu sagen hatte, dürfte einigen gefallen, anderen hingegen Bauchschmerzen bereiten. Außerdem beantwortete er endlich die Frage aller Fragen – wann Diablo 3 erscheinen werde!

Es gibt kein Zurück. Wir sind sehr zufrieden mit dem Grafikstil. Die künstlerische Abteilung ist zufrieden. Die ganze Firma ist zufrieden. Wir mögen diesen Grafikstil und wir werden ihn nicht ändern.

 

Die Entscheidung für diesen Grafikstil, so Wilson, sei erst relativ spät gefallen und habe vor allem Gameplaygründe:

Das ist der Punkt (im Spieldesign), der uns am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat. Als ich vor zweieinhalb Jahren zum Projekt stieß, sah das Spiel ähnlich aus wie das, was Fans der Vorgänger erwarten würden. Aber wenn du 30 Monster auf dem Bildschirm hast, wird die Unterscheidbarkeit ein Faktor. Du musst diese Monster schnell auseinanderhalten können, und das kannst du eben nicht, wenn deine Monster grau sind und deine Welt auch.

Auch die Wiederspielbarkeit führt er als Faktor an:

Es ist nicht so, dass wir dunkle Spiele nicht mögen. Aber das sind meist kürzere Spiele, so wie fünf oder sechs Stunden lange Ego-Shooter. Diablo 3 wird man wahrscheinlich hunderte von Stunden spielen, und wenn dann alle Gegenden gleich aussehen… es wurde uns schnell langweilig. Es gibt schon viele Spiele nur in Grau und Braun, ebenso wie es viel Fotorealismus in Spielen gibt. Wenn man das will, kann man genug andere Dinge spielen.

Viel von der Kritik, die sich gegen den neuen Grafikstil von Diablo 3 richtet, hat mit „World of Warcraft“ zu tun. Es sind mehr WoW-Entwickler im Team als Diablo 2-Entwickler, und einige Fans bemängeln, dass nicht nur die Grafik, sondern das gesamte Spieldesign stark an WoW erinnern. Auch dazu hat Jay Wilson eine klare Meinung:

Ich halte es für unmöglich, sich nicht von seinen bisherigen Projekten beeinflussen zu lassen. Beide Spieleserien verdanken einander viel, und ich sehe darin kein Problem. Die Grafik von „World of Warcraft“ ist comichafter, als wir sie wollten, aber man kann sich in dieser Welt gut zurecht finden und viel Zeit darin verbringen. In diesem Zusammenhang funktioniert die Grafik gut.

Wir wollten vor allem eine Grafik, die sich echt nach Blizzard anfühlt. Und dafür haben wir Einflüsse aus vielen Quellen genommen. Die Leute konzentrieren sich nur zu sehr auf den Vergleich zu „World of Warcraft“. Sind wir also von „World of Warcraft“ beeinflusst. Natürlich. Aber von so einem Spiel muss sich jeder beeinflussen lassen, der ein modernes Spiel schaffen will.

Wilson hat Verständnis für die Fans, die nun Petitionen starten und sich auf den Fanseiten über den Grafikstil aufregen. Aber er weiß auch, dass diese nicht die Mehrheit stellen:

Online ist es ein großes Thema, aber das meiste Feedback ist positiv. Wir haben diese ganzen Petitionen und einige Leute regen sich in den offiziellen Foren auf. Aber das sind nur wenige Leute, die dafür um so lauter sind.

Ich weiß nicht, ob wir die Leute, die die Grafik nicht mögen, überzeugen können. Das Spiel wird von der Geschichte und dem Feeling her so dunkel, wenn nicht noch dunkler, sein als die Vorgänger. Die große Mehrheit der Fans scheint den neuen Grafikstil zu mögen. Und wenn man das Spiel erst spielen kann, werden sicherlich viele Leute ihre Meinung ändern. Nicht alle, aber man kann es ja auch nie allen Recht machen.

Und um uns zu beweisen, dass er wirklich von Blizzard ist, beantwortete Jay Wilson auch exklusiv gleich noch die Frage nach dem Erscheinungstermin:

When it’s done.

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