Wie jeder andere Spielehersteller auch, will Blizzard mit seinen Spielen ein möglichst breites Spektrum an Spielern ansprechen und es jedem ermöglichen, das Spiel im Ganzen genießen zu können. Doch um das zu erreichen, muss das Spiel auch für Gelegenheitsspieler verständlich und im gewissen Sinne einfach sein. Diese Philosophie spiegelt sich auch in vielen der Systeme in Diablo 3 wieder, die nur mit starken Veränderungen aus Diablo 2 übernommen wurden. Andere Features wurden zu diesem Zweck auch ganz entfernt, wie beispielsweise der zweite Waffenslot der Charaktere. Zu kompliziert und verwirrend für jemanden, der sich nur wenig mit dem Spiel befasst, war damals die Begründung.
Es verwundert kaum, dass nicht wenige der Diablo Fans befürchten, Blizzards Diablo 3 könnte an Tiefe verlieren und für Spieler, die sich länger damit auseinandersetzen wollen, schlicht und ergreifend zu einfach werden. Zwar versuchte Blizzard immer wieder, diese Zweifel zu zerstreuen, aber nicht jeder ließ sich davon überzeugen. Im offiziellen Diablo 3 Forum wird aktuell erneut über dieses Thema diskutiert und Communitymanager Bashiok äußerte sich zu Blizzards Definition eines ‚casual games‘:
Es gibt viele verschiedene Meinungen darüber, was „casual“ bedeutet. Es ist für jeden etwas anders.
Casual bedeutet für uns allgemein, dass man zu jeder Zeit einfach ins Spiel einsteigen, für eine vergleichsweise kurze Zeit spielen und trotzdem einen gewissen Fortschritt vorweisen kann. Diablo 2 war ein casual game. Man kann natürlich direkt 6 Stunden sitzen und spielen, wenn man mag, aber die Möglichkeit, das Spiel zu starten, ein paar Monster zu töten und etwas davon haben (Drops, Erfahrung, Storyfortschritte) macht es auch für Gelegenheitsspieler zugänglich. Man wird nicht in der Lage sein, mit den Leuten mitzuhalten, die sich dem Spiel länger widmen, aber man wird natürlich spürbare Fortschritte machen.
Bezüglich dem Punkt „zugänglich vs. einfach“ versuchen wir all unsere Spiele nach dem Motto „einfach zu lernen, schwierig zu meistern“ zu gestalten.
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There’s also a lot of different ideas about what „casual“ means. It’s different for everyone.
Casual, in our minds, generally means that you can choose to jump into a game at any time, on any day, play for a relatively small amount of time, and make some kind of progress. Diablo II was a casual game, as is Diablo III. You can, of course, sit and play for 6 hours straight if you like, but the ability to jump in, kill some monsters, and get something out of it (drops, XP, story progression) makes it ‚casually approachable‘. You won’t be able to keep up with the people that dedicate more time to it, of course, but you’ll still be able to make meaningful progress.
As far as accessible vs. easy, we attempt to instill all of our games with an easy to learn, difficult to master approach.
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Ziel ist es also, das quasi jede Minute, die man im Spiel verbringt, einen spürbar weiter bringt und man nicht, wie in vielen online Rollenspielen üblich, für lange Zeit auf der Stelle tritt und gerade als Gelegenheitsspieler schnell die Lust verliert. Das Motto „einfach zu lernen, schwierig zu meister“ dürfte in dieser Hinsicht auch Spieler, die viel Zeit in Diablo 3 investieren wollen, erfreuen. Ob sich das allerdings in ein doch recht komplexes Spiel wie Diablo 3 implementieren lässt, wird Blizzard noch zeigen müssen!