Nachdem der letzte BlizzCast nicht so viele interessante Informationen für die Diablo Spieler enthielt, wurde die 13. Ausgabe bereits mit Spannung erwartet. Insbesondere da Blizzard die Community dazu einlud, Fragen zu stellen, die im neuen BlizzCast beantwortet werden sollen. Allerdings nahm Bashiok schon vorher etwas Wind aus den Segeln und kündigte an, dass in den BlizzCasts keine überwältigende neue Informationen gegeben werden.
Seit heute ist Folge 13. des Blizzardeigenen Podcasts online verfügbar. Wie man angesichts des Betastarts von Starcraft 2 erwarten kann, stand der Starcraft Neuling natürlich auch hier im Mittelpunkt, aber die Community Manager Bashiok und Zarhym gingen auch auf Diablo 3 ein. Wie versprochen beantwortete Bashiok Fragen aus der Community, die zuvor in den Battle.net Foren gestellt wurden. Zunächst ging es darum, ob es in Diablo 3, wie in anderen Rollenspielen üblich, ein sogenanntes Phasing System geben wird. Das bedeutet, dass nicht jeder Spieler zwingend das gleiche sieht, sondern abhängig von den bisher erreichten Quests ein unterschiedliches Bild hat. Bashiok beantwortet dies mit einem klaren Nein, man werde am System von Diablo 2 festhalten, es wird also eine Instanz des Spiels geben, die für alle Spieler gleich ist. Weiter ging es mit dem Respec System in Diablo 3 und der Frage, ob man das in Patch 1.13 eingeführte System so auch für Diablo 3 übernehmen wolle:
Wir haben uns für Diablo III noch nicht endgültig entschieden, aber es soll schon so sein, dass es mehr als nur ein paar Goldmünzen kostet, seine Meinung zu ändern. Obschon das ein entscheidender Teil davon sein wird. Dazu kommt, dass es für bestimmte Fertigkeiten gelten soll, sodass man nicht seinen kompletten Fertigkeitenbaum auf null stellt, sondern lediglich bestimmte Fertigkeiten, um diese neu anzupassen. Und um die Kosten für eine Neuverteilung anzupassen, wird sie früh im Spiel billiger und leichter zu vollziehen sein, und je weiter man im Spiel voranschreitet, desto schwerer und teurer wird es auch.
Das Respec System in Diablo 3 wird sich also deutlich von dem in Diablo 2 unterscheiden, das von vielen als zu einfach empfunden wird. Stattdessen will man daraus wohl eine anspruchsvolle Aufgabe machen, wodurch das Zurücksetzen der Fertigkeiten zwar weiterhin möglich ist, aber etwas besonderes bleibt. Auch die Charakterressourcen waren Thema im neuen BlizzCast, insbesondere darauf bezogen, warum man das Manasystem aufgegeben hat. Bashiok begründet das damit, dass das Spielverhalten der Charaktere sich stark unterscheiden soll und ein einheitliches Manasystem wäre da hinderlich:
Die Grundidee ist hierbei, dass wir Unterschiede zwischen den Klassen haben, und dass wir möglichst einzigartige Klassen haben wollen, um ein Spiel zu erhalten, das so interessant wie möglich ist. Einen Zauberer oder einen Mönch zu spielen werden zwei völlig unterschiedliche Spielstile sein, und wenn sie zusätzlich noch unterschiedliche Ressourcensysteme verwenden, wird der Unterschied noch größer. Also wird das Ressourcensystem des Zauberers … das wir noch nicht … Ich rede doch lieber über den Barbaren! Das Ressourcensystem des Barbaren, das aus Zorn besteht, und dann der Hexendoktor, der Mana verwendet, der einzige Charakter, der Mana verwendet. Logischerweise werden sie zwei völlig unterschiedliche Spielstile haben, auch über die Fertigkeiten hinaus, die sie verwenden.
Hier gibt Bashiok auch nocheinmal an, dass man sich nicht aus rein ästhetischen Gründen für unterschiedliche Ressourcen entschieden hat, sondern dass es tatsächlich mit dem unterschiedlichen Gameplay der einzelnen Charaktere zusammenhängt. Auch die Regeneration der Ressourcen unterscheidet sich bei den einzelnen Charakteren, Manatränke wird es daher nicht geben. Wie genau das System aussehen wird, sagt Bashiok noch nicht, wir werden uns also diesbezüglich noch etwas gedulden müssen.
Das vielleicht interssanteste Thema hob sich Bashiok für den Schluss auf: charaktergebundene Gegenstände: werden Items, die beim aufheben oder anziehen gebunden werden (‚bound on equip/pickup‘) an den Charakter gebunden oder an den Account. Genau festlegen will Bashiok sich bei der Beantwortung dieser Frage nicht, aber es wird wahrscheinlich auf ein Accountbindung hinauslaufen:
Vielleicht. Hört sich irgendwie cool an. Ich habe Jay und ein paar der anderen Designer gefragt, weil ich mir nicht sicher war, und Jays Antwort war: „Das hört sich super an!“ Und er mag nun mal Dinge, die super sind. Was wiederum ein waschechtes Jay-Wilson-Zitat ist. Es könnte allerdings wirtschaftliche Gründe geben, warum es nicht geht, und es könnte Gameplay-Gründe geben, warum es nicht geht. Ist wahrscheinlich noch zu früh zu sagen, aber es hört sich cool an, also werden wir mal abwarten.
Damit verändert Blizzard das aus World of Warcraft bekannte System, das bei vielen Spielern auf Ablehnung stoß, denn mit dem falschen Charakter gefundene Gegenstände können dann nicht sinnig genutzt werden. Bei einer Bindung an den Account wird lediglich das Handeln unterbunden. Bashiok betonte nachher nochmal im Battle.net Forum, dass dieses System noch nicht feststehe und man genau abwägen muss, ob man die gewünschten Effekte erzielt.
Insgesamt gab der neue BlizzCast nicht so viele Informationen zu Diablo 3 preis, wie vielleicht vom ein oder anderen erhofft, aber das kündigte Bashiok bereits vorher an. Es handelt sich halt mehr um ein Spaßprojekt und nicht um einen tatsächlichen Informationsweg. Nichtsdestotrotz ist der BlizzCast durchaus hörenswert. Den vollständigen BlizzCast findet ihr auch der Blizzard Homepage, ab [41:59] beginnt der für Diablo relevante Teil des Podcasts. In unserem Diablo 3 Forum findet ihr auch einen Thread zum BlizzCast 13 in dem ihr mit anderen Diablo Spielern über die aktuelle Entwicklung an Diablo 3 diskutieren könnt.