Nun ist endlich der BlizzCon Veranstaltungplan 2018 da und mit ihm eine erwartete, aber trotzdem freudige Überraschung für Diablo Fans.
Es sind zwei Veranstaltungen für die Diablo-Serie geplant welche sich mit der Zukunft der Helden von Sanktuario beschäftigen. Eine findet fast am Anfang der BlizzCon 2018 statt, eine fast am Ende.
Was Neues Großes für Diablo?
Hm, das ist nicht gesagt. Könnte auch sein dass man ankündigt das Diablo Franchise einzustampfen oder ruhen zu lassen. Ehrlich, ich glaube nicht daran. Dagegen spricht nämlich, dass im Laufe des letzten Jahres (2017 bis 2018) einiges an neuen Kräften für das Diablo-Team gesucht und gefunden wurde. Gehen wir also davon aus, dass etwas Neues kommt. Ob es groß ist? Wir werden es sehen.
Die Zeitpunkte der Veranstaltungen sprechen auch eher für eine Ankündigung im Sinne von „Was Neues“. Fand sich Diablo in den letzten Jahren irgendwo im Mittelfeld, sprich Niemandsland der Veranstaltungen, bekommt Diablo diesmal einen prominenten Platz im ersten Rang und mehr als einen Tag später nochmal einen Platz kurz vor Ende der BlizzCon. Das spricht sehr für die Ankündigung von etwas „Neuem“ mit der Möglichkeit am Ende der Veranstaltung etwas näher auf die Neuigkeiten einzugehen.
Was könnte das Neue für Diablo sein?
Diablo 4? Das erhoffen sich einige. Müsste dann schon in der Mache sein, denn Blizz würde nicht ankündigen ohne innerhalb bestimmter Zeit liefern zu können. Es müsste dann bereits ein Rahmen abgesteckt sein, ein Mood-Video erstellt worden sein und die Parameter und das Setting des Spiels sollten abgesteckt sein. Es könnte passen.
Diablo 2 reloaded? Mit Full HD und plus? Eher nicht. Ich habs gerne und lange gespielt, es hatte seine Vorzüge … andererseits hat sich die Welt seitdem 18 Jahre lang um ihre Achse gedreht, die Anforderungen der Spieler haben sich geändert. Selbstredend würde ein D2 reloaded nicht mehr mit Sprite-Grafik daherkommen sondern skalierbar wie D3 sein und sinnvolle Änderungen an der UI (User Interface) beinhalten. Solche ein Spiel würde freilich auch nicht unter „D2 reloaded“ angekündigt werden, sondern als … Diablo 4.
Sollte es also etwas neues geben, heißt es Diablo 4. Oder „The next DLC“ quasi eine kleine Erweiterung gegen ordentliches Geld. Gegen letzteres spricht, dass Diablo 3 seinen Zenit bereits überschritten hat. Möglicherweise schiebt Blizz dennoch einen DLC nach um die Wartephase bis zu D4 zu überbrücken. So würde ich es machen wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist. Die bisherigen Zahlen kennt aber nur Blizzard.
Schauen wir also mal zurück wie sich Diablo entwickelt hat: Das ursprüngliche Diablo war ziemlich linear zu spielen: Man ging in der Kathedrale Stufe um Stufe runter um letzten Endes Diablo besiegen zu können. Diablo 2 brachte eine wesentliche Erweiterung an Spielplätzen und Freiheitsgraden mit sich. Die Charentwicklung war abhängig von der Skillung und vom Equipment. Diablo 3 behielt die größere Spielwelt bei und schaffte mit verschiedenen Spielmodi Anreize das Spiel länger zu spielen (Kampagne, Abenteuermodus, Bounties, Rifts, Greater Rifts, Challenge Rifts). Freilich war die Charakterentwicklung fast nur in Form von Items möglich, die Skillung war innerhalb von wenigen Stunden erledigt und Paragonlevel bis Level 800 konnten für geübte Spieler innerhalb weniger Tage realisiert werden. In allen drei Iterationen kämpften die Spieler ausschließlich gegen Dämonen (vom PvP Modus mal abgesehen den es in D3 nie wirklich gab).
Wie könnte ein Diablo 4 dann aussehen? Was könnten wir bejubeln? Meiner Ansicht nach klar ist, dass es wieder ein Action-basiertes Game würde. Dafür steht die Diablo-Serie. Andererseits: Pure Action, soviel sie auch Spass macht, kommt in D3 an ihre Grenzen. Die Greater Rifts stellen zwar eine theoretisch endlose Herausforderung dar, zwingen gleichzeitig aber dazu immer wieder die gleichen weil effizientesten Builds zu spielen. Und dann kommt hinten vielleicht zu wenig bei rum. Es wäre denkbar wieder an die Skillmöglichkeiten von D2 anzuknüpfen und weniger Wert auf Items zu legen. Das wäre eher klassisches (Action-)RPG. Andererseits braucht es nicht wirklich einen neuen Aufguß dieses Prinzips. Das hat schon in veränderter Form Path of Exile geliefert.
Mit Diablo 3 wollte man das ARPG-Genre zugänglicher machen – was auch gelungen ist – aber um den Preis der Langzeitfaszination.
Denken wir vielleicht aus wirtschaftlicher Sicht auch daran, dass eine Spielvermarktung wie bisher vielleicht überholt ist: Man zahlt einmal einen Preis und spielt eine Zeitlang. Und dann ist gut. Erweiterungen mögen das Ganze etwas hinauszögern, aber das Ende scheint unvermeidlich. Blizzard experimentiert in Overwatch recht erfolgreich mit kosmetischen Lootboxen die man kaufen kann. So etwas könnte auch ein neues D4 enthalten. Der Handel, in D2 äußerst beliebt, aber auch sehr angreifbar, ebenso in D3 (Auktionshaus), schafft eine Reihe rechtlicher Real-World-Probleme (Glücksspielcharakter, Bankenlizenz) die Blizzard kaum stemmen konnte und deswegen die Handelsmöglichkeiten stark eingeschränkt, faktisch eingestellt hat. Natürlich wecken Gewinnaussichten auch das Interesse dunkler Gestalten. Ein Abo-Modell wie bei WoW, scheidet m.E. aus – WoW ist das einzige große Spiel welches damit gute und lang anhaltende Erfolge hatte.
Wie auch immer: Geld zu verdienen und uns Spielern Spaß zu bereiten kann gleichzeitig funktionieren. Leichte Zugänglichkeit versus Langzeitspielspass müssen keine Gegensätze sein. Eine Handelsmöglichkeit, obwohl bei vielen Spielern als zusätzliche Ebene sehr beliebt, dürfte wohl nicht mehr kommen.