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Wenn der Mensch nicht ständig Versuchungen erliegen würde, würde der Menschheit so manches Dilemma erspart bleiben. Aber das wäre dann wiederum langweilig, vor allem in Romanen.
Im vierten Diablo Roman „Der Mond der Spinne“ von Richard A. Knaak ist es die Machtgier, die Sankutario beinahe unterjochen wird. Einem Sterblichen, Lord Aldric Jitan wird durch dämonische Kräfte unendliche Macht versprochen von finstren Mächten natürlich. Dies würde das Gleichgewicht aus der Balance werfen. „Das Gleichgewicht ist das Ganze. Ohne es würde die Welt in die Anarchie, ins Chaos stürzen.“ So heißt es in den Lehren der Rathma, zu deren Anhänger die Nekromanten gehören, wie auch Zayl, der Totenbeschwörer, den wir bereits aus dem Diablo Roman „
Königreich der Schatten“ von Richard A. Knaak kennen.
Selbst mit der Hilfe seiner Gefährten wird es Zayl nicht leicht haben, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse zu halten. Denn ausgerechnet sein ehemaliger Mentor, der Nekromant Karydbus ist einer seiner erbitterten Gegner.
» Eine Kostprobe der Macht
Der Edelmann konzentrierte sich, dabei hörte er ein Flüstern, das allmählich zu jenem monotonen Gesang anschwoll, der ihm bereits vertraut war.
Astrogha… Astrogha…
Doch in seinem Kopf wurde daraus etwas anderes, nämlich seinName. Aldric… Aldric
Während er sich vorstellte, wie die unsichtbare Macht seinen Namen skandierte und seinen Ruhm verkündete, begann das Spinnenmuster auf dem Artefakt zu zucken. Die vordersten Beine bewegten sich, bis sie die Stellen erreichten, an denen die Fingerspitzen des Edelmanns die Sphäre berührten.
Der Hügel begann zu erzittern.
Öffne dich für mich, befahl Aldric Jitan lautlos. Öffne dich für mich!
Dann war ein Krachen zu hören, das wie ein Donnerschlag klang, und im gleichem Moment spaltete ein Riss den Hügel in zwei Teile. Tonnenweise Gestein rollte bis zum Fuß hinunter und ließ jene verwandelten Diener davoneilen, die sich nahe dem Hügel aufgehalten hatten und die sonst von dem plötzlichen Steinschlag getroffen worden wären.
Die gesamte Anhöhe geriet in Bewegung, bis vor den beiden Berge von Geröll lagen.
„Es ist vollbracht“, erklärte Karydbus. „Lasst nur dem Staub noch ein paar Minuten, um sich wieder zu legen.“
Aldric ließ die Arme sinken, die das Artefakt hielten. Sein Puls raste, Adrenalin wurde durch seine Adern gejagt. „Phantastisch!“
Der Nekromant stand dicht neben ihm und flüsterte ihm ins Ohr: „Aber nur ein kleiner Teil von Astroghas Gaben. Stellt Euch vor, Mylord, wozu Ihr fähig sein werdet, wenn erst die gesamte wunderbare Macht des Spinnengottes ein Teil von Euch geworden ist.“
In unserer Buchbesprechung „
Der Mond der Spinne“ erfahrt ihr ein wenig mehr über die Handlung. Aber nur so viel ohne den Schluss und die Spannung vorweg zu nehmen. Auch Lesemuffel möchten wir diesen Diablo Roman empfehlen, vor allem wenn man mal etwas anderes als eintönige Runs im Spiel erleben möchte. Denn mitreißen tut einen die Geschichten auf jeden Fall.
Richard A. Knaak arbeitet zur Zeit an der Diablo Trilogie „The Sin War“, von der bereits der erste Band „Birthright“ in Englisch erschienen ist. Auf die Frage, ob Zayl und sein Schrumpel Humbart Wessel in der Trilogie wieder anzutreffen sind, antwortete uns der Autor: Es wird noch weitere Abenteuer mit Zayl geben, aber in einem anderen Roman, nachdem die Trilogie abgeschlossen ist.