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Alle Diablo 3 Spieler der letzten Jahre dürfte der Name Rob Pardo wohl ein Begriff sein. Er war der führende kreative Kopf hinter Diablo 3 und hat einige wesentliche Designentscheidungen getroffen. Der ehemalige Chief Creative Officer (CCO) hat Blizzard im Jahr 2014 verlassen und ist nun Teil des Bonfire-Teams. Dem gehört mittlerweile auch Joshua Mosqueira an, ebenfalls ein bekannter Name aus dem Diablo 3 Universum.
Rob Pardo war auch verantwortlich für die Einstellung von Jay Wilson. Er war begeistert von dessen Skills Kampf- und andere Spielszenen eindrucksvoll und wiederspielenswert in Szene zu setzen. Als Jay Wilson dann Chefentwickler von Diablo 3 wurde, hat dieser die ganzen Flames und Hates abbekommen als sich herausstellte, dass Diablo 3 KEIN aufgebohrtes Diablo 2 wurde. Schließlich nahm Jay Wilson 2013 seinen Hut.
In diesem Zusammenhang hat Rob Pardo nun in einem Interview mit G.I. Biz eingeräumt, dass Blizzards Kommunikation seinerzeit verbesserungsdürftig war.
Ultimately, you need to manage the community’s expectations from the moment your start talking about your game. I think that’s something we need to be really aware of. Right now, we’re pretty far off from having something we can talk about concretely from a product standpoint but I think once we get to that point, we’ll want to think about how we can set the right expectations. Because that can really hurt you when you get to the point of launching. It hurt Blizzard with Diablo III, it hurt Bungie with Destiny.
Übersetzung: Man muss auf jeden Fall die Erwartungen der Spielerschaft steuern und zwar in dem Moment wo man von dem Spiel zu reden beginnt. Ich denke das ist ein sehr wichtiger Punkt. Im Moment sind wir (für eine neue Spieleentwicklung seitens Bonfire, Anm. der Red.) weit davon entfernt ein konkretes Produkt zu präsentieren, aber wenn wir da hinkommen müssen wir darüber nachdenken welche Erwartungen wir damit wecken und diese steuern. Das kann sonst wirklich gemein werden wenn das Produkt rauskommt. Das hat Diablo 3 beschädigt und auch Bungies Destiny.
Das ist eine interessante Einsicht von einem der es wissen muss. Wir haben alle mitbekommen wie gespalten die Community hinsichtlich Diablo 3 war und natürlich auch, wie sehnlich ein Nachfolger für Diablo 2 erwartet wurde. Da waren die einen die ein Diablo 2 mit besserer Grafik aber ohne dessen Fehler erwarteten, die anderen, denen das eher egal war und jene, die etwas Neues wollten. Hätte Blizzard seinerzeit rechtzeitig und deutlich kommuniziert wohin die Reise ging, wäre vielleicht einiges anders gelaufen. Davon abgesehen hatten viele Spieler das Gefühl, mindestens ein Jahr lang eine Beta-Version zu spielen.
Letztlich muss man aber auch sagen, dass Blizzard mit Diablo 3 neue Wege ging. Das war mit Sicherheit nicht die alleinige Entscheidung von Rob Pardo oder Jay Wilson. Da war die zunächst nicht kommunizierte Öffnung zum Konsolenmarkt hin – der übrigens deutlich größer ist als der PC-Spiele-Markt, da war das Auktionshaus, da war die Entscheidung Fortschritt hauptsächlich über Items zu generieren. Das alles floss in die Entwicklung von Diablo 3 ein, beeinflusste sich gegenseitig und unterschied sich sehr deutlich vom klassischen Diablo 2.
Was meint Ihr? Wäre Eure Einstellung zu Diablo 3 eine andere gewesen wenn Blizzard seinerzeit klar kommuniziert hätte oder war Euch das egal?