Seit ungefähr einer Woche gibt es auf den Diablo 3 EU-Servern spürbare Latenzprobleme.
Blizzard betreibt dafür Ursachenforschung und hat die Spieler aufgefordert, einen Routenverfolgung und einen Pathping durchzuführen. Ob das wirklich hilft?
Scrainzo: Es kommt weiterhin zu hohen Latenzen, welche das (Über)Leben in Diablo III deutlich erschweren. In diesem Zusammenhang können können wir leider keine Neuigkeiten verlauten lassen. Wir sind hierbei für unsere Untersuchungen auf eure Hilfe angewiesen. Wir haben derzeit noch keine Anzeichen dafür gefunden, dass hier ein Problem unsererseits besteht. Stellt es sich als solches heraus, werden wir dies selbstverständlich kommunizieren – siehe oben. (…)
Eine Anleitung, die Probleme bei den Spielern ausschließen soll, wurde genannt, sowie die Aufforderung, Routenverfolgung und Pathping bekanntzugeben. Dutzende von Spielern haben daraufhin ihre Daten gepostet, ein klares Bild zeichnet sich bisher nicht ab.
Die Latenzprobleme sind nicht vom Tisch, einige Spieler berichten, dass sie insbesondere in Inferno und bei größeren Gegnermassen erhebliche Probleme hätten.
Andere Spieler haben gelegentlich keinerlei Probleme und machten sich die Mühe, eine Liste mit „guten (grün)“ und „schlechten“ (rot) Servern zu erstellen, die anscheinend recht gut funktioniert, jedenfalls sind die „guten“ Server spielbar.
Blizzards Server unter anderem für Diablo 3 stehen bekanntermaßen in Stockholm und werden von der halbstaatlichen Telekommunikationsfirma telia gehostet. Diese wiederum hatte letzte Woche einen größeren Brand in einem Leitungstunnel(schwedisch), welcher Glasfaser- und Kupferleitungen betraf. Die Glasfaserleitungen laufen wieder, die Kupferleitungen werden derzeit neu verlegt.
Andere Blizzarddienste wie WoW und SC 2 laufen anscheinend wieder einwandfrei, nur die Diablo 3-Server scheinen vermehrt betroffen.
Der Brand fiel zeitlich in etwa mit den üblichen Wartungsarbeiten auf den Blizzardservern zusammen, so dass bei einigen Spielern der Eindruck entstanden ist, die Wartungsarbeiten seien Ursache der Latenzprobleme.
Ein Erklärungsversuch
… und eine Spekulation: Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Arbeiten zur Beseitigung der Brandfolgen noch nicht vollständig abgeschlossen sind und einige Server von Diablo 3 noch nicht richtig geroutet wurden. Möglicherweise hatte sich Telia entschlossen, „auf den letzten Meilen“ die Spieledienste Blizzards über optimierte Routen, also über bestimmte Knotenpunkte und Hardware (Knoten wie Spieleserver) zu leiten um mehr Performance zu erreichen. Da der Brand örtlich recht nah an Telias Serverzentrum stattfand, konnte sich ein Ausfall lokaler Leitungen besonders stark auswirken. Ersatzrouten wurden gewiß definiert, den Platz in der Leitung müssen sich die Spieler nun jedoch mit zigtausenden schwedischen Nutzern teilen.
Dass einige Diablo 3 Server keine Latenzprobleme aufweisen, könnte darauf hindeuten, dass der Brand nicht die zentrale Leitung, sondern eine von mehreren betraf. Für anders geroutete Spieleserver (anderer Knotenpunkt, andere Leitung) war ein geändertes Routing nicht notwendig, entsprechend gibt es hier auch keine ungewöhnlichen Latenzprobleme.
Bei allem Verständnis für diesen unglücklichen Brand, der als Latenzursache vermutet wird und seine Folgen: Es ist ärgerlich, dass die Probleme schon so lange anhalten.
Wie ergeht es Euch? Habt Ihr mal geschaut ob die obigen „grünen Server“ so laufen wie gewohnt? Wenn nicht, probiert es aus und gebt uns Bescheid.