Jeder der in Diablo 3 Bountys oder Rifts spielt, hört gelegentlich das unverkennbare Kichern wenn ein Goblin in der Nähe auftaucht. Sofort erwacht unser Jagdinstinkt und wir machen uns auf die Suche nach dem kleinen fiesen, meist sehr schnellen und standhaften Kerl, der mit Schätzen und seltenen Gegenständen bepackt ins Reich der Schätze teleportieren will. Die Anzahl der Arten von Gobs ist über die Jahre sogar ständig gestiegen, unsere Begeisterung beim Hören des fiesen Gekichers ist mindestens gleich geblieben.
Blizzard gibt nun einen Einblick in die Entscheidungen und Zufälligkeiten die der Entwicklungsprozess dieses Kicherns hervorgerufen hat. Das Gekicher welches den Gob in der Nähe ankündigt, neudeutsch: „Sound Design“ wird dadurch auf überraschende Weise erklärt.
Blizzard: Hinter jedem Monstergeräusch und Kampfgeklirre steckt ein Entwicklungsablauf. Abhängig davon, was im Spiel gebraucht wird, geben am Anfang dieses Ablaufs die Teams vom Game Design und der Grafik den Sound Designern bestimmte Aufträge. Dabei kann es sich um alles handeln, von einer legendären Macht bis zu einem neuen Monster und seinen Kampfgeräuschen. Dann beginnt für unser erfahrenes und gut eingespieltes Team vom Sound Design eine Experimentierphase, die eher vom Bauchgefühl bestimmt ist, als dass sie vorgegebenen Schritten folgt.
„Wir haben über die Jahre hinweg ein solches Vertrauen zueinander aufgebaut, dass wir einfach ohne Umwege neue Dinge anpacken können“, so der Sound Design Supervisor Seph Lawrence im liebevollen Rückblick auf die zwölf Jahre Arbeit, die er in Sanktuario gesteckt hat. Die an das Team aus Sound Designern gestellten Aufträge sind vielfältig, und jeder der Designer hat seinen ganz eigenen Ansatz, das Spiel zum Leben zu erwecken.
Ihre Herangehensweisen unterscheiden sich mitunter sehr, aber sie alle studieren als erstes das Ausgangsmaterial, das vom Rest des Entwicklerteams bereitgestellt wurde. Geht es zum Beispiel um den Sound für ein Monster, setzt man am besten bei der Geschichte, Konzeptgrafiken, 3D-Modellen oder Kampffertigkeiten an. Um die benötigten Details einzugrenzen, stellt das Soundteam Fragen: „Wie groß ist die Kreatur? Woraus besteht sie? Aus Fleisch oder Knochen? Spuckt sie mit Flüssigkeit? Ist die Flüssigkeit eher wässrig oder eher zäh? Wie sieht ihre natürliche Umgebung aus?“ Diese Nachforschungen können manchmal ewig so weitergehen, aber selbst dann reichen die Informationen nicht immer aus, und der Designer muss die übrigen Lücken mit seiner Fantasie füllen.
Von Goblins und Goldhaufen
Obwohl dieser allgemeine Ablauf des Sound Designs auf so ziemlich alle Klänge und Geräusche von Sanktuario zutrifft, verhielt es sich mit dem Schatzgoblin ganz anders. Dieser besonders einzigartige Sound wurde überraschend schnell gefunden – nicht zuletzt dank einer Prise Glück.
Der Schatzgoblin wurde Diablo III erst später hinzugefügt. Als das Sound-Team zum ersten Mal erfahren hat, wie er aussehen soll, war die Stimmung getrübt. Schon wieder so ein zweibeiniges Monster. Wie sollten sie damit umgehen? Also stand die Frage im Raum: „Was macht ihn einzigartig? Auf welches Merkmal sollten wir uns konzentrieren?“ Letztendlich blieb das charakteristische Grinsen im Gesicht eines jeden Goblin als Eindruck der Hinterhältigkeit haften.
Der Schatzgoblin wurde geboren aus Instinkt, Experimentierfreude und Furchtlosigkeit gegenüber dem Endprodukt. Das Team wollte sich nicht verstricken, um das perfekte Ergebnis zu erzielen. Stattdessen begab es sich ins Reich der Improvisation und probierte solange herum, bis es sich einfach gut anfühlte. Dank der emotionalen Reaktion, die der kleine Kerl erweckt, schon bevor er auf dem Bildschirm zu sehen ist, fällt es schwer, die finale Version anzuzweifeln.
Diablo 3 ist reich an typischen Klängen, wenn z.B. Gold fällt, ein Angriff geblockt oder abgewehrt wird oder ein Monster sich zum Angriff aufmacht – was gefällt Euch am Goblingekicher besonders? Findet Ihr es passend für diese kleinen Kerle?