Wer die Beta von Diablo 3 schon spielen durfte, kann es sicherlich bestätigen: Wenn die Übersichtskarte geöffnet ist, kann sich der Charakter nicht mehr bewegen. Das ist anders als in Diablo 2, wo viele Spieler mit der halbtransparenten Karte durch die Gebiete gejagt sind und die Karte sich nach und nach ergänzte.
Dieses neue Verhalten wird von einigen Spielern als Bug empfunden. Tatsächlich ist es aber so gewollt wie der deutsche CM Ulvareth mitteilte:
Ulvareth:Falls du dich nicht mehr bewegen kannst, wenn die Karte geöffnet ist, bedeutet das, dass du hin und wieder eine kurze Verschnaufpause einlegst und dich orientierst. Das gefällt uns, und wir sehen es als ein besseres System als in Diablo II an; dort haben viele Spieler (mich eingeschlossen) für die beste Orientierung die Karte ständig offen gelassen und damit Teile der Welt verdeckt. Gerade letztere sieht in Diablo III aber viel besser aus, und es gibt so viele Details zu entdecken (blutige Pfützen und Fußspuren, doppelte Regenbögen, etc.), davon soll eine halbdurchsichtige Karte nicht ständig ablenken.
Unter dem Strich sind wir der Meinung, dass die Karten-Lösung von Diablo III eleganter als die von Diablo II ist, und für eine bessere Spielerfahrung sorgt.
Möglicherweise wäre es besser gewesen, hätte Ulvareth hier auf den durchaus vorhandenen RPG-Aspekt des Spiels abgestellt: In dieser mittelalterlichen Umgebung kann man selbsterstellende Karten als anachronistisch empfinden. Nun, Magie macht vieles möglich. Aber wer schon selbst mal eine Karte beim schnellen Gehen oder Laufen lesen wollte, weiß ausserdem wie schwierig das ist. Die Entscheidung Blizzards läßt sich also auch anders begründen.
Einer der Poster meinte, wenn der Char dann schon steht, könnte man die Karte dann gleich anders gestalten: Bildschirmfüllend und detailreicher und nicht transparent. Ulvareth dazu:
Ulvareth:Es lohnt sich, immer ein Auge auf den eigenen Charakter zu haben. Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn sich beim Blick auf die Landkarte ein Monsterbösewicht anschleicht und den gut gepflegten (Hardcore?-)Helden ins Jenseits befördert.
Die einzigen Ruhezonen im Spiel bleiben also die geschützten Stadtumgebungen.
Daneben freuen sich einige Beta-Tester nicht über den neuen Mauszeiger (en), der teilweise aussieht wie auf jedem Büro-PC. Eine ähnliche Frage kam im deutschen Forum auf, die Ulvareth wie folgt beantwortete:
Ulvareth: Es sollte auch die „Diablo Hand“ geben, allerdings nicht als Standard-Mauszeiger für alle Fälle, sondern für bestimmte und kontextabhängige Interaktionen. Ansonsten werdet ihr euch mit dem fürchterlichen Mauszeiger des Schreckens durch die Welt von Sanktuario metzeln. Diese Eigenschaften sind optional und stehen selbstverständlich zur Diskussion.
Es gibt also Gestaltungsmöglichkeiten für den Spieler. Den Vorschlag im englischsprachigen Forum fand ich persönlich interessant, wo es char-abhängige Mauszeiger geben sollte: Ein Handschuh, ein gepanzerter Handschuh, eine Hand, eine Skeletthand oder eben den „fürchterlichen Mauszeiger des Schreckens“ oder was auch immer brächte vermutlich noch mehr Atmosphäre ins Spiel. Jedenfalls, der „fürchterliche Mauszeiger des Schreckens“ ist eine schöne Formulierung von Ulvareth.
Quelle: Bluepost im deutschen Battle.net Forum
Quelle: Noch ein Bluepost im deutschen Battle.net Forum