Diablo 3 ist ein Onlinespiel. Sollte daher nicht das Partyplay stärker gefördert werden und ist nicht vielmehr der Singleplayer ein Relikt aus der Offline-Vergangenheit? Im US-Battle.net-Forum zu Diablo 3 stellte ein Spieler fest, dass der Mehrspielermodus in der Diablo 3 Beta keine weiteren Vorteile ausser schnelleren Kills und Teleportierungen via Banner zu Partymitgliedern mit sich bringen würde: Der Solospieler und der Partyspieler würden gleich behandelt, es gibt keinen Exp-Bonus und keinen Drop-Bonus. Follower wären bei Partyspielen gar nicht erst dabei usw. Dabei sei Diablo 3 doch auf Mehrspieler ausgelegt? Müsse oder sollte der Co-op-Modus dann nicht einen spürbaren Vorteil bringen?
Bashiok kann sehr prägnant sein wenn er will und so kommt er in seiner Antwort auch gleich auf den Punkt:
Bashiok: Höherer Killspeed bedeutet mehr Drops. Mehr Drops bedeuten größere Stärke oder mehr Geld. Nachdem sich das Spiel letztlich auf diese beiden Punkte reduzieren läßt, einzeln oder zusammen, erscheint uns der Vorteil (des Mehrspielermodus, Anm. der Red.) doch ziemlich offensichtlich. Weitere Anreize sind daher nicht nötig.
[swaptext link=“» Original-Zitat“]
Faster killing speed means more drops, more drops means more power or money. Since the goal of the game essentially boils down to either power or wealth, or both, the advantage (in our opinion) is pretty clear and doesn’t need any additional incentive.
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Wie wichtig diese Punkte für die Spielergemeinde sind, zeigt sich daran, dass in kurzer Zeit mehr als 100 Posts im dortigen Thread aufgeschlagen sind. Die leicht überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer geht davon aus, dass Diablo eher ein Spiel für Einzelspieler ist und dass das bisherige kooperative Spielen in einer Gruppe eher eine Frage der Notwendigkeit als eine des Wollens war, wenn man z.B. Lvl 99 mit seinem Charakter erreichen wollte.
Schließlich betonen einige, dass sie zwar mit Freunden gerne spielen aber nicht mit jedem. Ihnen gibt das Spielen in einer Gruppe allein um des Spielens willen nichts. Andere wiederum konnten sich nichts langweiligeres vorstellen, als alleine die Gebiete in Sankutario zu säubern oder betonten die Effizienz des Spiels in der Party.
Ich denke, hier greifen beide extremen Seiten zu kurz: Blizzard hatte bereits mehrfach gesagt, dass Diablo 3 einen Anreiz geben sollte in einer Gruppe zu spielen. Für Blizzard liegt der Anreiz neben erwünschten sozialen Interaktionen letztlich darin, dass man in der Gruppe schneller vorankommt und durch höhere Effizienz mehr ingame-Boni (Drops) erhält. Schließlich wurde auch ein Hauptproblem des Partyplays in Diablo 2, nämlich das Itemgrabben, durch Einführen des personal loots entschärft. Zudem dürften auch die vergrößerten taktischen Möglichkeiten in einem Partyspiel reizvoll sein.
Blizzard weiß aber genau, dass auch das Singleplay seine Reize hat und viele Spieler genau diese schätzen. Die Strategie des Spielers ist die gleiche, nämlich die „Prime Evils“ zu schlagen, aber seine taktischen Möglichkeiten sind begrenzter, was mehr Nachdenken erfordert oder schlicht eine andere Spielweise als nur jene, das jeweils passende Mitglied der Gruppe auf einen Mob mit gewissen Resistenzen loszulassen. Einschränkungen, die auch darin bestehen können, dass andere ungerechtfertigte, nicht aus der Spielmechanik ableitbare Boni erhielten, würde den Spielspass für diese Spieler deutlich verringern.
Blizzard geht hier bisher, wie ich finde, einen sehr guten Weg. Die spielimmanenten Vorteile eines halbwegs brauchbaren Partyplays sind nicht wegzudiskutieren wenn man z.B. auf Schnelligkeit und/oder Sicherheit Wert legt. Andererseits hat auch der Singleplayer seine Berechtigung, der die ihm gestellten Aufgaben alleine lösen können soll. Die Unterschiede liegen somit in der jeweiligen Spielanlage und nicht in willkürlichen „spielpolitischen“ Entscheidungen Blizzards. Was meint Ihr dazu, was ist Euch wichtiger?
Quelle: US Battle.net Foren