Dies ist der dritte Teil der Mini-Serie zum Überblick der wichtigsten Features in Diablo 3 Reaper of Souls. Heute werden nun Akt 5, Quests und der Kreuzritter beleuchtet.
Reaper of Souls Features – Teil 3
• Die Mystikerin, Transmogrify und Verzaubern
• Level 70 und Items
• Akt Fünf, Quests und der Crusader
• Adventure Modus und Nephalem Rifts
Akt 5, Quests und der Crusader
Vorhang auf für den nächsten Akt! Wer erinnert sich noch an den wunderbaren Moment, als er das erste Mal Harrogath betrat? Denjenigen, die damals quasi live dabei waren, sei gesagt, dass es nun schon fast 13 Jahre her ist. Junge, wie die Zeit vergeht…
Mit ähnlicher Vorfreude betritt man nun also die Westmarsch und somit Akt 5 des dritten Diablo-Teils. Doch was erwartet uns dort?
Zu allererst muss ich sagen, dass ich wirklich angetan davon bin. Bringt doch dieser Akt einen guten Teil jener lang ersehnten düsteren Diablo-Atmosphäre zurück in unsere Wohnzimmer. Dies ist zum einen sicherlich der Story-Line und den neuen Monsterarten geschuldet, denen man über den Weg läuft. Der Level-Aufbau tut sein Übriges; sind die Gebiete teilweise doch deutlich weitläufiger und weniger linear als in D3 Classic. Mehr als einmal habe ich die Orientierung verloren. Aber das kann auch an meinen stetig ansteigenden Lebensjahren gelegen haben.
Akt 5 ist kurzweilig. Dank haufenweise anzutreffender Nebenquests und Events ist man stets der nächsten Belohnung auf der Spur. Leider hat Blizzard es versäumt, die Quests etwas aufzupeppen. Auch in Reaper of Souls gibt es die Belohnungen nur in gewohnter Gold- und Exp-Form mit eingestreuten langweiligen Items. Warum nicht mal eine nur einmalig abzuholende Belohnung wie Stat-Gewinn, permanenter Resi- oder besser noch Laufgeschwindigkeitsbonus?
Like a Boss
Wettgemacht wird diese Scharte jedoch durch die Boss-Begegnungen. Über Adria schrieb ich bereits kurz in der letzten Folge. Einen weiteren Wow!-Moment (nicht zu verwechseln mit World of Warcraft) gab es für mich, als ich diesem Flammenwerfer-Klops gegenüberstand. Er blieb mir sehr gut in Erinnerung, wenn auch nicht gut genug, um mir seinen Namen zu merken. (Google-Suche ergibt: Urzael!) Aber als er so seine Flammen-Uzi gegen mich richtete, musste ich irgendwie schmunzeln und wähnte mich einer Art Sanktuario-Duke-Nukem gegenüber. Das klingt jetzt skurriler, als es sich in Wirklichkeit darstellt. Aber wenn Ihr ihm dann begegnegt, wisst Ihr, was ich meine.
Als Anmerkung: Der Aktboss Malthael war in der Beta nicht freigeschaltet. Kurz bevor man ihm begegnet wäre, endete das Spiel. Wer weiß, was Blizzard uns da noch auftischt…
Quests und Events
Doch zurück. Man begegnet häufig kleinen Nettigkeiten, wie zum Beispiel dem Rammbock, den man in einer Quest besteigen muss und der dann gegen die nicht nachgeben wollenden Tore donnert – während man gegen anstürmende Monster kämpft. Oder einem Miniboss, der für einige Zeit unverwundbar wird, während er haufenweise Minions auf uns loslässt. Oder den Begleiter-Quests. Ja, für jeden der drei Begleiter gibt es eine spezielle Quest, die uns mehr über dessen Hintergrundgeschichte verrät. Der nicht nur dank seiner Crit-Chance-Erhöhung sehr beliebte Lyndon (Schurke) ist ja bekanntlich ein wahrer Schelm. Ein Frauenheld, der alles andere als furchtlos ist. Wie auch immer, das Lyndon-Event hat mich am meisten beeindruckt, denn wir treffen dabei auf… Halt! Ich will ja nicht zu viel verraten.
Was Reaper of Souls und Akt 5 außerdem mitbringen, sind sehr viele neue Achievements (Erfolge). Einige habt Ihr ja sicherlich schon seit Patch 2.0 erreicht, doch RoS hat da noch schöne Sachen auf Lager.
Um den fünften Akt abzurunden, sei abschließend gesagt: Ich bin mir ziemlich sicher, dass die große Mehrheit ihn positiv aufnehmen wird. Ich kann jedem nur raten, nach Erscheinen von Reaper of Souls nicht mit einem Kreuzritter ab Level 1 und Akt 1 loszulegen, sondern zuerst einmal mit Eurem Lieblings-60er-Char Akt 5 zu erforschen und durchzuspielen. Dies hat auch den nicht unerheblichen Vorteil, dass Ihr damit den Adventure-Modus freischaltet – darüber jedoch mehr in der vierten Folge. Auf Level 70 können zudem Items mit einer um bis zu 30 Level reduzierten Anforderung gefunden werden. Auf Level 40 dann mit einer 1.900 DPS-Waffe rumzulaufen, ist schon sehr furchteinflößend.
Der Kreuzritter
Wer es natürlich überhaupt nicht abwarten mag, der kann sich jedoch auch direkt auf die neue Char-Klasse stürzen. Es sei gleich vorweg gesagt: Der Crusader macht Spaß – auch wenn sein Rüstungsschmied irgendwie die Konfektionsgrößen verwechselt haben muss. Im Gegensatz zur Rüstung hat der Kopf quasi die Größe einer Erbse, egal ob bei Männlein oder Weiblein. Anyway. Ich muss zu Beginn auch einen Kommentar loswerden. Ich habe einiges an Kritik zu dieser Klasse vernommen, die darauf abzielt, dass ein Char mit christlichem Bezug nicht zu einem Spiel wie Diablo 3 passen würde. Als ich dies zum ersten Mal las, war ich sekundenlang sprachlos. Denn seit ihrem ersten Teil trieft die Diablo-Reihe vor biblischen Bezügen. Insofern bin ich der Meinung, dass diese Klasse sogar hervorragend das Arsenal im Kampf gegen das Böse verstärkt.
Der Crusader ist ein klassischer Nahkämpfer und nach dem Barb die nun zweite Klasse mit Stärke als Mainstat. Was ihm im Gegensatz zu Barb und Mönch an Defensive fehlt – da er nicht über die eingebaute globale 30%ige Schadensreduzierung verfügt – macht er durch seinen Schild und die Skills, die darauf aufbauen, wieder wett.
Wie jede andere Klasse, so definiert sich auch der Crusader über seine Skills. Hier hat er sehr Hübsches vorzuweisen. Er verfügt über den Paladin-Auren nicht unähnliche Gebote, deren Auswirkungen jedoch nicht so weitreichend sind. Dennoch helfen sie, insbesondere im defensiven Bereich, der gesamten Gruppe. Diese Gebote wirken einmal in aktiver Form für jeweils nur wenige Sekunden, dafür aber in starker Form, und auch in passiver Form für mehrere Minuten, dafür aber recht abgeschwächt. Sie können direkt entweder Angriffsgeschwindigkeit, alle Widerstände oder Lebensregenration erhöhen.
Der Gerät
Dem Schild kommt beim Crusader selbstverständlich eine besondere Bedeutung zu. Diverse Skills lassen ihn mit dem Schild angreifen. Parallelen zum Paladin sind auch hier überdeutlich. Genauso wie die Fähigkeit der bekannten Himmelsfaust. Und ja, auch der gesegnete Hammer kehrt zurück. Wer jetzt allerdings schon speicheltropfend vom teleportierenden, hammerschwingenden Kreuzritter träumt, der sei schnell wieder auf den kalten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Crusader ist nicht der Über-Char, sondern hat sich seine DPS genauso zu erkämpfen wie jede andere Klasse auch.
Alles in allem machen die Crusader-Skills Spaß. Es macht eine Weile auch Spaß, mit den verschiedenen Runen zu experimentieren. Allerdings sind sie für meinen Geschmack nicht differenziert genug. Es schien irgendwie relativ schnuppe zu sein, ob man sich für diese oder jene Rune entschied. Doch will ich Euch der Vorfreude nicht berauben. Schließlich habe ich den Crusader auch nur einmal bis 70 gebracht und das war’s. Es gibt da also noch viel mehr zu entdecken.
Die Passivskills schließlich haben mir persönlich nicht so zugesagt. Hier hätte ich mir mehr… was auch immer, einfach mehr erwartet. Einen Passivskill hat er jedoch, der echtes Potential birgt. Nämlich die Fähigkeit, einen Zweihandflegel mit Schild zu tragen. Leider waren die 2H-Waffen auch in der Beta verbugged, sodass es nicht wirklich Sinn machte, diesen Skill zu nutzen. Sie waren einfach so schwach, dass man sich stets vorkam, als würde man sich Bruce Lee in einem unfairen Tischtennis-Match gegenübersehen – obwohl dieser nicht mal über einen Schläger verfügt.
Sobald dieser Zweihand-Bug aber behoben ist, könnte daraus etwas wirklich Nettes werden – nicht nur für den Crusader.
In der nächsten und letzten Folge gibt es dann Wissenswertes rund um den neuen Adventure Modus, Bounties (Kopfgelder) und die Nephalem-Portale.