Die laufende closed Beta von Diablo 3 Reaper of Souls ist immer noch ein riesiges Experimentierfeld für Blizzard. Damit sind nicht Bugs gemeint, die gelegentlich vorkommen, sondern das Feintuning und die allgemeine Neuausrichtung des Spiels ohne Auktionshaus. Diese News behandelt die allgemeine Neuausrichtung in der Wertigkeit von Items, was auch die künftige Spielweise von Reaper of Souls Chars betreffen wird.
Reaper of Souls Crafting – Das Gute liegt auf der Strasse!
Während in Diablo 3 Classic weiße und graue Items Bedeutung allenfalls für die ersten fünf Level eines Charakters hatten, ändert sich das mit Reaper of Souls grundlegend. Natürlich wird kein Level 70 Char mit weißen Items kämpfen, aber weiße Items werden zum Craften benötigt. Hat man z.B. einen Plan für ein Legendary gefunden und will dieses beim Schmied craften lassen, wird – neben einigen anderen Materialien – ein weißes Grunditem, passend zu dem zu craftenden Item benötigt. Wenn man also ein Paar legendäre Stiefel craften will, benötigt man ein paar passende weiße Stiefel dazu. Diese treten in verschiedenen Wertigkeiten auf, je nach Craftrezept wird man also nicht nur das Grunditem, sondern auch eines in der passenden Wertigkeit benötigen. Blaue oder gelbe Items des gleichen Typs können dazu nicht (mehr) verwendet werden.
Daneben müssen weiße Items gelegentlich auch zerlegt werden um das so gewonnene Salvaging-Material bei Crafts einsetzen zu können.
Blaue Items werden ebenfalls – nach Salvaging (Verwertung beim Schmied) als Craftmaterial benötigt. Ebenfalls zu verwerten sind gelbe Items (wenn man sie nicht verwendet oder bunkert), auch sie ergeben benötigtes Craftmaterial.
Aber auch Legendaries dienen nach Salvaging als Craftmaterial. Das daraus gewonnene Material ist z.B. nötig um einen legendären Gegenstand bei der Mystic verzaubern zu lassen, also einen bestimmten Wert, den man sich vorher aussucht, neu auswürfeln zu lassen.
Dazu kommen noch bestimmte legendäre Materialien, die beim Craften für die verschiedenen Sets und Legs in Reaper of Souls gefunden und verwendet werden müssen. Derzeit sind rund 20 verschiedene legendäre Materialien bekannt.
Kurz: Alle Materialien die man finden kann werden für das Reaper of Souls Crafting irgendwann benötigt. Wirklich alle.
Bückware fürs Diablo 3 Reaper of Souls Crafting
Also ist ständiges Bücken angesagt oder besser: Klick, Klick. Klick. Ein Glück dass unsere Charaktere hier keinen Bandscheibenvorfall erleiden können. Schlaue Spieler haben bislang ihre weißen Items bei diversen Händlern gekauft, sofern welche angeboten wurden um sie dann zu verwerten. Das wird in Zukunft aber nicht mehr zum gewünschten Erfolg führen:
Grimiku: )(…) Wir nehmen derzeit weitere Feintunings vor, so z.B. was die Dropraten angeht, hier wird sich also noch etwas ändern in der Beta.
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Thank you for putting together your feedback about crafting. Threads like this do help us find trends, and anecdotal evidence like this goes a long way to lending credence to common issues.
We’re currently doing some tuning passes on crafting costs and crafting material drop rates. As I pointed out in this thread, there’s a chicken and egg aspect to crafting and resources. Crafting will need to be tuned anytime item drop rates are adjusted, so it’s often in a state of evaluation and correction while we’re in beta.
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Grimiku: Von einem Händler gekaufte weiße Items können nach einem künftigen Beta-patch nicht mehr verwertet /zerlegt werden
[swaptext link=“» Original-Zitat“]
Items bought from a vendor will no longer be salvageable in a future beta patch.
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Derartig erlangtes Material, (welches es offiziell nicht geben durfte, bzw. nicht offensichtlich geben durfte) nannte man früher „Bückware“ weil es nur unter dem Tresen des Händlers verfügbar war und der sich bücken mußte. Nun müssen wir uns bücken 🙂
Was Blizzard mit dem Reaper of Souls Crafting bezweckt
Eines ist klar: Die leichte Verfügbarkeit der besten Items wie es sie mit dem Auktionshaus gab, ist Geschichte. Gerade für Reaper of Souls gilt, dass sich der Spieler intensiver mit dem Spiel an sich beschäftigen muss. Nur noch Legendaries aufzuheben bringt den Spieler nicht mehr ans Ziel. Er muss Monster jagen und Gegenstände sammeln, auf Weapon Racks klicken, Bücherregale ausräumen usw., die gefundenen Sachen einsetzen oder verwerten und so weiter. Es entsteht eine neue ingame-Ökonomie welche hauptsächlich vom Spiel und vom Spielerfolg des Spielers abhängt. Abkürzungen über gelungene Trades etc. sind in der bekannten Form nicht mehr möglich. Ein deutliches Zeichen für diese Philosophie ist die Abschaffung der Möglichkeit Craftmaterial mittelbar durch Kauf von Items beim Händler zu erlangen.
Blizzard betont also konsequent die Linie der eigenen Anstrengungen des Spielers. Aber mit dem Sammeln von Items allein ist es noch nicht getan. Der Spieler muss auch wieder mehr wissen: Manche Materialien droppen nicht überall, bestimmte Items werden nur von bestimmten Monstern oder Monstertypen gedroppt, man muss sich also auch im Spiel auskennen. Das ist ein wenig wie bei Diablo 2, als man gewisse Bossruns machte um die Chance auf ein bestimmtes Item oder Items einer bestimmten Treasureclass (iLvl) zu haben.
Manch ein Spieler wird vielleicht sagen: „Toll, dann muss ich mich nicht mit AH-Kiddies und Milliarden-Gold-Posern vergleichen, aber eine größere Truhe hätte ich schon ganz gerne, weil ich ja jetzt vieles vorhalten muss …“. Es steht zu vermuten dass Blizzard die bislang getroffene Entscheidung, den Truhenplatz nicht wesentlich zu vergrößern, in etwa wie folgt verteidigt:
Mögliche Antwort: In jedem Spiel müssen Entscheidungen getroffen werden. Hier wird der Spieler dazu gebracht zu entscheiden, welche Ressourcen er in welchem Umfang sammeln und behalten will. Der Spieler kann ja jederzeit rausgehen und sich das konkret benötigte Material besorgen.
Was haltet Ihr von dieser Entwicklung und neuen Ausrichtung? Gut oder schlecht oder so dazwischen?