Das bisherige Konzept der Schwierigkeitsgrade in Diablo 3 und seinem Vorgänger stieß oft auf Kritik. Zu langweilig sei es und ermüdend, immer wieder das gleiche spielen zu müsen. Noch in Diablo 3 Classic musste Inferno durchgespielt werden, später wurde das Monsterstärkesystem ergänzend eingeführt. Was hat sich nun genau in Diablo 3 Reaper of Souls geändert und wie fühlt sich das an? Ein Testbericht.
Reaper of Souls – den Charakter leveln
Wie es die Überschrift schon andeutet, hat sich einiges geändert mit Reaper of Souls. Die bisher geltende Vorgabe, dass man mindestens drei Schwierigkeitsgrade und damit dreimal das Spiel durchspielen müsse bis mal Lvl 60 erreicht wurde, ist nun weggefallen. Statt dessen kann der Spieler, wenn er einmal einen Charakter durch das Spiel geführt hat, mit jedem anderen Charakter sofort im Abenteuermodus starten.
Ob das nun eine gute Idee ist sei dahingestellt, denn das Spielen der Geschichte bringt Vorteile. Gestartet bin ich ohne weitere Ausrüstung mit Ausnahme eines Hellfirerings aus Reaper of Souls. Der gibt natürlich gewisse Vorteile was das Leveln angeht (+45% XP und kräftig Mainstat), aber im wesentlichen läßt sich das Spiel auch ohne den Ring spielen. Gespielt habe ich übrigens bis zum Skeleton King im „Master“-Modus (+100% XP), danach ausschließlich „Torment“ (+300% XP)Ganz klar: Ohne den Ring wäre Torment so nicht möglich gewesen, ich hätte tiefer einsteigen müssen.
Wir beginnen wie immer in New Tristram und kaum verläßt man diesen Ort, hat man schon das dritte Level erreicht. Hier sieht man auch schön den neuen Bodeneffekt des Hellfirerings – eine ziemlich heiße Pfütze.
Reaper of Souls – dem Zufall helfen
Bereits mit der Rettung Cains wurde das zehnte Charakterlevel erreicht und eine neue Besonderheit tritt zu Tage: Für einige Quests gibt es nun nicht mehr nur Gold und XP, sondern auch Items! Hier eine kleine Auswahl:
Diese Items sind nützlich für den jeweiligen Charakter. Es handelt sich regelmäßig um ein klassenspezifisches Item welches dem jeweiligen Charakterlevel entspricht und den Char daher voranbringen kann. Dem Zufall auf die Sprünge helfen. Aber auch so fallen nette Dinge.
Legendary Drop Rate in Reaper of Souls
Viele Spieler haben in D3 Classic ihr erstes Legendary oder Set-Item erst in „Hölle“ oder darüber gefunden. Nicht so in Reaper of Souls. Die Droprate nähert sich ihrem finalen Stadium und scheint zusammen mit dem „Legendary Counter“ gut gewählt zu sein. Alle naselang droppt ein Legendary, womit ich meine, gefühlt so mindestens jede Stunde. Blizzard strebt (garantierte) Dropraten für Legs so alle 60-90 Minuten für aktive Spieler an. Mein MF stand übrigens die ganze Zeit auf Null. Das erste Leg fiel mit Level 12 und war gleich eine Verbesserung. Von den hier gezeigten Legs, es dürften eins bis drei, die aus dem Spiel heraus gefallen sind, fehlen – waren mehr als die Hälfte eine temporäre Verbesserung.
Garantierte Boss Legendary Drops
Wenn man im Kampagnenmodus spielt, sollte jeder Endboss eines Aktes beim ersten Kill ein garantiertes Legendäres Item fallen lassen, sofern der Char unter Lvl 60 ist. Stimmt 🙂 In Akt 1 ist das ja der Butcher, wobei mir auch der Skeleton King was geschenkt hat (Bild), vom Butcher habe ich leider kein Bild gemacht.
In Akt 2 ist es Belial, wer sonst.
RoS Charakter Leveling – Itemstrategie
Die Legs nehmen einem deutlich Arbeit ab, aber sie sind weder alleinseligmachend noch in ausreichender Anzahl vorhanden um jeden Slot zu befüllen. Also füllt der Spieler seine Slots mit Blau und Gelb auf. Da diese nicht immer gut genug sind, sollte nahezu jedes Item bis etwa Lvl 40 angeschaut werden. Aber selbst dann muss ein brauchbares Item nicht „gut genug“ sein wenn z.B. ein Sockel fehlt.
In diesem Fall bietet sich ein Besuch bei der Mystic an, die Rares verzaubern kann. Mit etwas Gold im Rücken aus Diablo 3 Classic ist das für den Spieler kein Problem. Beim Händler gekaufte Items lassen sich übrigens nicht enchanten.
Zum Enchanten müssen aber auch Craftmaterialien behalten werden, wie z.B. die „Iridescent Tears“. Also nicht alle entsorgen, es sei denn, ihr habt nie mehr vor einen Charakter zu leveln. Ich habe diesen Fehler gemacht 🙂 und müsste ständig verwerten und auf Drops der Craftmaterialien hoffen. Es hat trotzdem gereicht, hat aber natürlich Zeit gekostet.
Reaper of Souls Leveln – ein anderes Spielen
Es hat sich was geändert. Die Monster skalieren jetzt mit dem Spielerlevel und dem eingestellten Schwierigkeitsgrad und sind von ihren Werten her nicht mehr an den jeweiligen Akt gebunden. Das heißt: Sie können richtig Schaden austeilen, abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad. Es ist nicht mehr vergleichbar mit Diablo 3 Classic, wo viele mit MP 10 gestartet sind, das gilt insbesondere für die Torment-Schwierigkeitsgrade.
Ein hohes Charlevel in Bezug auf den Akt bringt also keinerlei spielerischen Vorteil mehr, die Monster passen sich dem Spieler an. Zwar haben die Monster seit dem letzten Beta-Patch nicht mehr so viele Hitpoints, zuschlagen können sie aber noch wie bisher und das ist in RoS nicht gerade wenig. Gerade HC-Spieler sollten hier aufpassen und gegebenenfalls auf „Hard“ oder „Expert“ starten bzw. auch mal runterschalten.
Trotzdem bringt ein Hellfirering natürlich etwas. Am Anfang hilft er sehr, der Vita- und Mainstatbonus ist dennoch spätestens um Level 20-30 herum nicht mehr so gewichtig was die eigene Überlebensfähigkeit angeht. Hier können hohe Gems für Vita oder Mainstat, die man nach und nach in andere Items sockelt, deutlich mehr helfen.
Char leveln in Reaper of Souls – Fazit
Mir hat es Spass gemacht, den Char zu leveln. Die neuen Mechaniken sorgen für genug Herausforderung und genug Material, so dass das Leveln insgesamt flüssig und ohne größere Einbrüche verläuft. Blizzard ist es tatsächlich gelungen das bisher schon gute Leveling-Gefühl noch weiter zu verbessern. Wo mein Char nach dem Belial-Kampf stand:
Es ist zu erwarten, dass das Durchspielen aller vier Akte den Charakter in die Nähe der Lvl 60 oder sogar Lvl 70 bringen wird – entsprechender Schwierigkeitsgrad vorausgesetzt. Es reicht also, das Spiel nur einmal komplett durchzuspielen, insgesamt oder per Char.
Was habt Ihr vor? Werdet Ihr erst einmal konvertieren und Euren Char von 60 auf 70 bringen? Oder fangt ihr mit Material aus Classic gleich einen neuen Char an?