Diablo 3 Runen- und Fertigkeitensystem in der Kritik

Mit der Vorstellung des neuen Fertigkeiten- und Runensystems am letzten Wochenende mehrte sich im offiziellen Diablo 3 Forum auch erneut die Kritik an diesem Konzept, insbesondere an der Möglichkeit, seine Skills und vor allem die Runen nach Belieben zu wechseln.

Dabei wird speziell kritisiert, dass die Wahl eines bestimmten Builds keine wirkliche Bedeutung hätte, da man sich jederzeit auch wieder umentscheiden kann, ohne dass eine Fehlentscheidung irgendwelche Konsequenzen hat. Diablo 3 Community Manager Bashiok hatte sich in mehreren Beiträgen dieser Diskussion gestellt und das aktuelle Konzept verteidigt. Dieses System bietet seiner Meinung nach den großen Vorteil, dass jeder Spieler zu den Fertigkeiten wechseln kann, die ihm aktuell am meisten gefallen:

Bashiok: Warum ist die Möglichkeit, das zu wählen, was ich möchte, wann ich möchte, eine Abwertung meiner persönlichen Entscheidung? Es gibt viele Entscheidungen. Und sie sind personenbezogen. Ich kann mich für einen Build entscheiden, weil ich eine spezielle Fertigkeit besonders mag und mein Build darauf ausgelegt ist, diese Fertigkeit zu unterstützen. Wieso entwertet es meine Wahl, wenn ich entscheiden kann, dass es mir nicht länger gefällt und etwas anderes probiere? Warum sollte ich bestraft werden, um das Spiel genießen?

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Why is my ability to choose what I want, when I want, a devaluation of the personal decisions that I make? They’re my decisions. They’re personal. I can choose a build because I love one specific skill and my build is based to support that one skill. How does it devalue that, my choice, if I can then decide I don’t like it any more, and try something else? Why do I need to be punished to enjoy the game?

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Gleichzeitig würden durch dieses System die Spieler dazu ermuntert werden, mit den vielen unterschiedlichen Fertigkeiten zu experimentieren und neue Kombinationen auszuprobieren. Wichtig ist nach Bashiok also nur, dass die Spieler Spaß an ihrem Charakter und ihren Fertigkeiten haben und die wählen können, die ihnen zur Zeit am besten gefallen. Und das aktuelle Konzept bietet dafür eine ideale Grundlage.


Der zweite große Kritikpunkt am lockeren Fertigkeitensystem ist der fehlende Wiederspielwert. Anders als in früheren Spielen der Diablo Serie ist man nicht länger gezwungen einen neuen Charakter zu erstellen, um einen anderen Build zu nutzen, sondern kann einfach einen bestehenden Charakter umrüsten. Bashiok hingegen sieht keinen Bedarf, die Spieler zu neuen Charakteren zu zwingen:

Bashiok: Wiederspielwert bedeutet nicht, dass man Spieler dazu zwingt, neue Charaktere zu leveln, nur um etwas anderes auszuprobieren. Wiederspielwert bedeutet Spaß daran zu haben, das Spiel durchzuspielen, selbst wenn man die Hauptstory bereits beendet hat, was übrigens genau das ist, was man beim Spielen der späteren Schwierigkeitsgrade macht. Viele Spiele haben einen Wiederspielwert, weil das Spiel endlich ist und man am Ende vor einem „Game Over Screen“ steht. Diablo hat also keinen wirklichen Wiederspielwert, was es hat, ist nahezu unendlicher Content durch zufällige Elemente.

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Replayability is not the same as a mandate to re-level characters to try something else out. Replayability is the enjoyment of the experience of playing the game even after you’ve completed the main story, which by the way is completely what playing through the subsequent difficulties is. Most games have replayability because their game is finite, you hit a Game Over screen. Diablo doesn’t really have replayability, what it has is near-infinite content due to the randomized elements.

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Insgesamt scheint das neue Runen- und Fertigkeitensystem stark darauf ausgelegt zu sein, den Spielern die Möglichkeit zu Experimenten zu geben, ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen. Gerade in den ersten Wochen nach dem Release, in denen noch keiner genau weiß, welche Fertigkeiten eine gute Wahl darstellen, dürfte das sehr angenehm sein und zu eine schneller Entwicklung des Spiels führen. Offen bleibt jedoch, was das Spiel einige Monate oder sogar Jahre später noch zu bieten hat. Doch das werden wir wohl erst dann wissen, wenn es soweit ist.