Diablo 3 Source sprach mit Jay Wilson

Obwohl sich Blizzard Entertainment in Bezug auf weitere Informationen über Diablo 3 auf der Games Convention 2008 eher zurückhaltend geben wollte, gelang es den Reportern von Diablo 3 Source in einem Interview mit Jay Wilson, Diablo 3 Lead Designer, trotzdem, weitere Informationen zu sammeln.

So wurden nicht nur generelle Themen wie das Drop-System, die Langzeitmotivation oder die Möglichkeit des Spielens im Singleplayer behandelt, sondern auch spezifischere Topics wie die neuen Runen und die Heilorbs:

In Bezug auf die Verwendung und Form der neuen Runen gab Jay Wilson gegenüber Diablo 3 Source preis, dass die Runen nicht, wie aus Diablo 2 gewohnt, zur Herstellung von Runenwörtern oder Teil des Craftingsystems benutzt werden, sondern dass sie „genau genommen nicht einmal mehr im Bezug zu Gegenständen auftauchen“ würden. Das Team hätte für Diablo 3 bereits andere Pläne, welche aber noch nicht bekannt gegeben werden.

Zu der in unserem Diablo 3 Forum heiß diskutierte Wirkungsweise der Heilorbs äußerte sich Jay Wilson dergestalt, dass sich die Heilorbs in der Stärke ihrer Wirkungsweise an das Level und den Lebenswert des Charakters anpassen würde. Zur Zeit tendiere das Team dazu 15%-Orbs droppen zu lassen, welche 15% der Lebensenergie des Charakters regenerieren. Allerdings gäbe es wohl auch Möglichkeiten, diesen Regenerationsprozess über Gegenstände oder Fertigkeiten zu beeinflussen.

Das viel diskutierte und kritisierte Thema der Erweiterung der Kleidungsstücke für Charaktere um Schulterpolster und Hose, ähnlichen denen in World of Warcraft, erörterte Jay Wilson so, dass diese eingefügt wurden, um bei den Charakteren mehr optische Vielfalt zu erzeugen und um schlichtweg mehr Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung zu haben. Die Befürchtungen, die Schulterpolster könnten, wie in World of Warcraft, überdimensioniert werden, wies Jay Wilson entschieden am Beispiel des Hexendoktors zurück.

Eine der neuesten Informationen bezüglich des Gameplays ist aber, dass sich das Team rund um Jay Wilson dazu entschieden hat, in Diablo 3 auf die in Diablo 2 beliebten Schriftrollen des Stadtportals zu verzichten, da sie das Gameplay erheblich stören würden. Nicht nur, dass es dem Spieler so ermöglicht wird, sich jederzeit aus einem schweren Gefecht in die Stadt zurückzuziehen, sondern auch die Tatsache, dass man jederzeit im Rucksack angesammelte Gegenstände verkaufen und dadurch einfach mehr mitnehmen könne, gehört zu den Teilen von Diablo 2, welche Wilson nicht übernehmen möchte. Wie schon mehrfach betont, erhofft man sich dadurch eine Verbesserung des Zusammenspiels und der Gruppendynamik.

Ebenfalls in diesem Sinne wird das Drop-System insoweit neuartig sein, dass die Beute nicht nur auf die Spieler verteilt, sondern es den Spielern einer Gruppe auch unmöglich zu erkennen sein wird, was für ein Gegenstand ihre Mitspieler aus der Beute eines Gegners erhalten haben. Diese Systematik basiert auf einem Lerneffekt aus World of Warcraft, wo die Funktion des Inspizierens anderer Mitspieler Unzufriedenheit hervorgerufen hatte.

In punkto Singleplayer und Battle.Net wird es zwar weiterhin eine strikte Trennung geben, da der Mehrspielermodus im neuen Battle.net klar im Vordergrund stehen soll, aber Blizzard möchte den Spielern auch die Möglichkeit zu offline spielen geben. Blizzard steckt bei dem Design des Battle.nets 2 große Ziele, denn sie wollen „einfach die beste Online-Erfahrung zu schaffen, die man nirgendwo sonst in Spielen finden kann„.

Gleichermaßen denkt man über den Erhalt der Langzeitmotivation für interessierte Spieler nach, aber wird es wohl eher keine inhaltlichen Updates wie bei abonnementbasierenden Spielen wie World of Warcraft geben, da Jay Wilson den Schlüssel zum Spielspaß in Diablo beispielsweise als die Zufälligkeit definiert. Zufallsgenerierte Gegenden und mehrere Schwierigkeitsgrad werden wohl weiterhin beibehalten werden, weitere Pläne würden existieren, aber Details wollte Wilson noch nicht geben.

Dies stellt nur einen kleinen Teil der Themen dar, welche im Interview besprochen wurden. Das komplette Interview von Diablo 3 Source mit Jay Wilson findet ihr hier.