Wieder einmal wird eine Design-Entscheidung für Diablo 3 heftig diskutiert: Nach einer Auskunft im polnischen Battle.net – Unterforum sollen, sofern in einer Party gespielt wird, die Magic-Find-Werte, die Erfahrung und das gefundene Gold zwischen den Spielern geteilt werden.
Ob diese Entscheidung feststeht oder noch geändert wird, wissen wir noch nicht. Aber hier der Post in der gekürzten deutschen Übersetzung:
Wuluxar: Unsere Entwickler haben entschieden, dass die Boni zu MF, XP und Gold in einer Party anders funktionieren sollen. Diese Boni sind für alle Spieler in einer Party gleich und hängen von den Gesamtboni der Party ab.
Also gut, man bastelt sich den gerade noch inferno-tauglichen MF-Char mit 200% MF und die anderen Partymitglieder stauben einfach ab, heißt es jetzt, oder schlimmer: Man muss jetzt wieder alleine spielen um in den Genuss des vollen MF zu kommen.
Nun ist die Tendenz klar, dass je mehr MF der Char hat, desto weniger Schadensattribute kann er auf seinen Items haben, denn die MF-Attribute nehmen den Platz für Schadensattribute weg. Dieser Char wird also nicht so effektiv sein können wie ein voll auf Schaden ausgerichteter Charakter, der von einem ähnlich erfahrenen Spieler gespielt wird. Welche Folgen hat das für die Gruppe?
MF-Chars haben nichts davon, sich im Dunstkreis einer Gruppe aufzuhalten und zu leechen, denn der MF wird nun geteilt. Die anderen Party-Mitglieder sind eher geneigt, diese Leecher zu dulden, denn die können im Zweifel nicht so effektiv killen wie die anderen, bieten dafür aber den geteilten MF an. Kurz: Eigensüchtiges Leechen wird auf diese Weise unterbunden, die unterschiedlichen Boni der Chars werden in der Party geteilt.
Hierbei sollte berücksichtigt werden, dass nach derzeitigem Kenntnisstand eine Party nur dann als solche gewertet wird, wenn sich die Spieler nicht allzuweit voneinander entfernen. Vermutlich wird es zum Teilen der Boni also nur kommen, wenn die Chars tatsächlich gemeinsam spielen.
Bossruns nicht effektiv
Bashiok erklärte wortreich in einem Bluepost, dass Bossruns in Diablo 3 nicht wirklich gewünscht sind. Hier ein Auszug:
Bashiok: Ihr werdet keine Bosse farmen. Die werden nämlich nicht den besten Loot droppen, sie werden nicht einmal halbwegs guten Loot droppen. Es ist Teil unserer Strategie, dass ihr rausgeht und die unterschiedlichsten Monster killt, Bossmobs und Champions und die bekommen auch die besten Lootchancen. Sowas wie eine Schokoladenschachtel. Aufmachen und reinsehen…, nur dass diese Schokoladenschachteln blutgetränkte, geifernde und mordlustige Gesellen sind.
[swaptext link=“» Originalzitat“]
You will not be farming bosses. Bosses won’t drop the best loot, they won’t even drop really great loot. Part of Inferno and our intent with getting people out into the world and hunting and killing lots of different things is putting the best loot on rare and champion packs, and the great thing about rare and champion packs is they have random affixes. They’re like a box of chocolates. Murderous, snarling, blood-soaked chocolates.[/swaptext]
Es ist ja nun schon länger bekannt, dass Bosse farmen erschwert wurde und eher nichts bringen soll. Aber warum macht Blizzard das?
Die beliebte Annahme, dass das Spiel für Casual Gamer leichter gemacht werden soll, ist nicht belegbar. Auch nicht, dass es „ähnlich wie WoW“ werden soll. Die Stärkung des Party-Gedankens? Schon eher. Aber es gibt einen wichtigen Punkt der in diesen Erwägungen noch nicht vertreten ist: Ingame Botprotection by game Design.
Blizzard hat ein vitales Interesse daran, dass die ingame-Währung (Gold und RMAH) auch wirklich funktioniert. Sie müssen also verhindern, dass Dupes und auch Bots nicht das Spiel erstürmen und deren Beute die Auktionshäuser flutet.
Wer im Battle.net ein public Game gejoint hatte, kennt die oft merkwürdigen, aber effektiven Verhaltensweisen mancher Chars. Man sieht sie nie überall im Spiel, sondern nur in bestimmten Gegenden. Bots. Stellen wir uns einen Bot für Diablo 3 vor, wie es ihn bereits für Diablo 2 zur Genüge gibt. Er müsste sich eine Gegend suchen, die leicht zu beherrschen ist, wo Bosse oder Bossmobs oder Champions vorhersagbare Eigenschaften haben wie Anzahl, Verzauberungen etc. So wie in Diablo 2 eben.
Genau das will Blizzard aber in Diablo 3 nicht mehr haben. Nicht nur, dass die Karten unterschiedlicher aufgebaut sein können, auch die Anzahl und Qualität der Bossmobs wird deutlicher variieren. Nehmt noch hinzu, dass man nicht mehr so einfach ein Stadtportal im Gefahrenfall erstellen kann und sich schnell in Sicherheit bringen kann. Dann habt ihr eine Designentscheidung, die für jeden Bot nur sehr sehr schwer zu knacken ist. MF-Bots können nun nicht mehr so einfach leechen, denn ihr MF wird in der Party geteilt…
Mit diesen beiden Maßnahmen – geteilte Boni und gutem Loot überall, nur nicht in gescripteten Gegenden, wird es
a) schwer zu leechen sein
b)schwer für Bots werden.
Was meint Ihr dazu? Teilt Ihr diese Auffassung oder habt ihr andere Ideen, warum Blizzard so entschieden haben könnte?
Quelle: Battle.net Foren