Der alte Mann ist noch lange nicht tot…
Bei der Ankündigung von Diablo 3 auf der WWI war er eines der ersten vertrauten Gesichter, das die Spieler zu Gesicht bekamen: Deckard Cain. Auf der offiziellen Seite begegnet er uns auf Schritt und Tritt: Cain erzählt wieder die bisherige Spielgeschichte, im Videotrailer sehen wir ihn, wie ihm beinahe ein Meteorit auf den Kopf fällt, und im Gameplaytrailer begegnet ihm unser Barbar sogar mitten in einem Dungeon! So viel Cain war nie – ein guter Grund, ihn mal unter die Lupe zu nehmen.
Alt, älter, Deckard Cain
Fans der Reihe sind Cain das erste Mal in Diablo 1 begegnet. Dort stand er am Stadtbrunnen herum und identifizierte gegen Geld Items für den Helden. Auch sein „Stay a while and listen“ hatte er schon als Begrüßung parat. Er hieß bereits damals „Cain the Elder“ und war somit der Dorfälteste – und so alt, dass er in der Betaversion des Spiels noch auf einem Stuhl saß, anstatt zu stehen (Diablo Evolution hat ein schönes Bild davon)!
Er hat zu diesem Zeitpunkt bereits sein charakteristisches Aussehen mit Bart und Glatze. In Diablo 2, das einige Monate nach den Ereignissen in Tristram spielt, übernimmt Cain eine wichtige Rolle in der Geschichte. Er ist der einzige NPC, der in jedem Akt auftaucht, und er begleitet uns auf unserer Reise bis Harrogath mit mehr oder weniger guten Ratschlägen zu allen Quests. Dabei erfahren wir, dass er in der Vergangenheit viel herumgekommen ist – in Harrogath war er zwar noch nie, dafür schon, wie er sagt, vor langer Zeit in Kurast. In Diablo 3 wird er uns nun wiederbegegnen – 20 Jahre später! Viele Spieler haben sich bei der Nennung dieser Zahl gefragt, wie alt Cain denn nun eigentlich sein müsste: 90 Jahre? 100?
Fakt ist, man wird nicht mit 50 Jahren Ältester einer Stadt wie Tristram, letzter Überlebender eines alten Magierordens und Träger einer runzligen Glatze. Wir müssen also tatsächlich annehmen, dass Cain schon weit älter als 70 ist, wenn wir ihm in Diablo 3 wiederbegegnen. Eventuell ist einer der jungen Männer, die im Gameplaytrailer bei ihm zu sehen sind, ja sein Zivi…
International old man of mystery
Egal, wie alt er nun genau ist, eine bewegte Geschichte hat Deckard Cain auf jeden Fall hinter sich. Schon vor den Ereignissen in Diablo 1 war er im Kampf gegen das Böse eine Schlüsselfigur – als Mitglied des Magierordens der Horadrim. Dieser Zusammenschluss von Magiern, von Tyrael gegründet, formierte sich, als die drei großen Übel Diablo, Mephisto und Baal in die Welt der Sterblichen kamen. Die Magier vergaßen für einen Moment ihre Streitigkeiten und konzentrierten sich auf die Jagd nach den Dämonen. Einen nach dem anderen stellten sie zuerst Mephisto, dann Baal, und schlussendlich Diablo. Sie kerkerten die drei Brüder ein – Mephisto unter dem Turm Travincals, Diablo unter der Kathedrale von Tristram, und Baal tief in der Wüste. Daher kennt Cain auch Tyrael, der die eigentliche Macht hinter den Horadrim war. Bald war Deckard Cain das letzte lebende Mitglied dieses Ordens. Er ließ sich in Tristram nieder, um eines der Gefängnisse im Auge zu behalten – das von Diablo.
Als immer mehr seltsame Dinge dort geschahen, König Leoric wahnsinnig wurde und Dämonen und Monster auftauchten, wollte Cain zuerst nicht an eine Rückkehr Diablos glauben. Erst als ihm der Held Lazarus‘ Stab und damit den Beweis, dass Lazarus mit den Monstern zusammenarbeitet, präsentiert, gibt sich Cain ihm zu erkennen und erzählt ihm von Diablo. Lazarus ist von Diablo dazu verführt worden, ihn aus dem Seelenstein, seinem Gefängnis, freizulassen; etwas, das Cain dem Erzbischof niemals zugetraut hätte.
Verlass uns nicht, Deckard Cain!
Wir werden Cain auf jeden Fall im fertigen Spiel begegnen, das steht so gut wie fest. Aber wie lange wird er uns auf unseren Reisen begleiten? Ob er unser ständiger Begleiter werden wird wie in Diablo 2, ist nicht so sicher. Schließlich sind bereits Konzeptzeichnungen von einer jungen Dame aufgetaucht, die Spekulationen ausgelöst haben: Handelt es sich vielleicht um Cains Enkelin? Oder seinen Ersatz? Führt uns Cain vielleicht nur als bekanntes Element in die Geschichte von Diablo 3 ein und verschwindet dann auf Nimmerwiedersehen?
Wie auch immer, der neue Endgegner wird er wohl nicht werden – ein Glück.