Wir schreiben den Jahreswechsel 1996/1997. Diablo war frisch draußen und wurde sehr sehr schnell zu einem Erfolg, ein Erfolg, der unerwartete Probleme bereitete. So berichtete David Brevik, einer der maßgeblichen Entwickler des Ur-Diablo, zuletzt auf der Spielentwicklerkonferenz GDC am Wochenende anläßlich des 20. Geburtstags von Diablo:
David Brevik: Es ist ja nun kein Geheimnis mehr, aber Battle.net lief ursprünglich auf nur einem PC. Wir dachten, das sei vollkommend ausreichend, da die ursprüngliche Peer-to-Peer-Architektur von Diablo dafür sorgte, dass man einfach nur die Verbindungen herstellen musste, den Rest machten die Clients der Spieler.
Wir wußten dass es Spieler gab die cheateten, aber unser Studio meinte, das würden nur wenige sein. Kaum war Diablo draussen, bekamen wir aber schnell mit dass die Spieler einfach ihre Cheats hochgeladen hatten und der Server ging in die Knie. Daran habe ich nicht einmal im Traum gedacht.
Kurz danach wurde Diablo auf eine Client-Server-Struktur umgestellt wie wir sie prinzipiell auch noch heute kennen. Das Cheaten wurde dadurch freilich nicht verhindert, aber zumindest für die meisten erschwert.
Battle.net auf einem PC? Von diesen seligen, aber nur sehr kurzen Zeiten träumen die Entwickler von Blizzard wahrscheinlich heute noch, während sie ihre komplexe Server-Architektur auf Loadbalance, Performance und Fehlerfreiheit optimieren und Patches weltweit verteilen.
Was meint Ihr? Wer seinerzeit Diablo spielte hat es vermutlich zu einem Gut Teil ohne das Battle.net gemacht. Damals gab es noch Einwählverbindungen mit Modems ( tüüüt, tüüüüt, chrchrchrch… kraaaatz, ping, päng pong…. biep biep …) und Onlinezeit wurde nach Minuten und Sekunden berechnet und war keineswegs billig zu haben. Haben die alten Hasen damals schon online gespielt oder mehr Solo?