Fakten, Fakten, Fakten

Da es einfach zu viel Stoff ist, der zur Zeit durch alle Medien geht, machen wir an dieser Stelle nochmal eine Zusammenfassung der Fakten, der letzten zwei Tage, die also in unserer letzten News zum Thema Gewalt und Ego Shooter noch nicht erschienen sind. Beginnen wir damit, daß fast zeitgleich mit Sierra auch der Entwickler von Counter Strike Gooseman an die Öffentlichkeit getreten ist und sich mit folgenden Worten an die Spielergemeinde und die Betroffenen wandte.

jeder im CS-Team tief erschüttert über die tragischen Ereignisse, die stattgefunden haben. Ich bin zitiefst betrübt, dass Counter-Strike irgendeinen Einfluss auf die Taten dieses jungen Mannes haben konnte.

Gleichzeitig weist Gooseman auf den Grundgedanken von Counter-Strike hin. Es sei seiner Ansicht nach immer ein Produkt gewesen, das allein der Unterhaltung dienen und nicht Gewaltakte provozieren sollte.
Die Kritik an den Politikern und den sogenannten Psychologen, die permanent die Schuld bei Online Games und Ego Shootern suchen wird seitens der Spieler immer lauter, und die Rückendeckung lässt auch nicht lange auf sich warten, wie man bei heise.de lesen konnte.

Unterstützung bekommen die „CS“-Fans von Pädagogen aus Köln. Eine Forschungsgruppe der Fachhochschule für Sozialpädagogik hat im Auftrag des Bundesforschungsministeriums die Wirkung von Computerspielen auf die Spieler untersucht. Das Ergebnis: „Spiele sind nicht die Ursache von Gewalt“, sagt Projektleiterin Tanja Witting. „Robert Steinhäuser ist mit Sicherheit nicht durch Computerspiele zum Amokläufer geworden. Allenfalls haben ihn einzelne Teile des Spiels angesprochen, dafür mussten aber erst die Voraussetzungen geschaffen werden“, betont die Expertin. „Die Gewalt hat ihn im Spiel zum Helden gemacht, diese Variante der Problemlösung wollte er wohl auch in die Wirklichkeit übertragen.“

Zusammen mit den Aussagen der zuständigen Polizeibehörden sieht das nun eher nach einer Entlastung der vormals beschuldigten Games aus, doch wozu haben wir denn die Politik. Einmal in die Schiene hinein geraten, kommen die Herren Politiker scheinbar nicht mehr hinaus, und müssen sich nun verstärkt gegen Gewalt im Internet, Fernsehen und Co aussprechen, und wollen natürlich auch Maßnahmen dagegen einleiten. Wieso auch nicht, wenn doch mehr als 80 % der potentiellen Wähler gegen Gewalt sind. Wie sonst ist es zu erklären, daß Bundeskanzler Gerhard Schröder eine Gesprächsrunde einberuft, in der das Thema Gewalt mit den Zuständigen aus allen Medien diskutiert werden soll.

Als Konsequenz aus der Bluttat von Erfurt beruft die Bundesregierung einen Runden Tisch zur Darstellung von Gewalt im Fernsehen und Internet ein. Dies vereinbarte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am Donnerstagabend bei einem Treffen mit Intendanten privater und öffentlich-rechtlicher Fernsehsender in Berlin. Zugleich soll das Gremium Vorschläge für einen verbesserten Jugendschutz erarbeiten. Neben der Politik sollen Fernsehsender, Landesmedienanstalten sowie Internet-Anbieter vertreten sein. Der ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Fritz Pleitgen erklärte, die öffentlich-rechtlichen Sender hätten zwar ein funktionierendes Kontrollsystem, dennoch hätten nach Erfurt die Alarmglocken geschrillt. Besorgt äußerte sich Pleitgen vor allem über gewalttätige Videospiele im Internet.

Fazit: obwohl nun schon Psychologen, zuständige Polizeibehörden und Sprecher von großen Zeitungen wie z. B. der FAZ eingeräumt haben, daß Counter Strike (und auch andere Spiele) nicht Schuld an einem solchen Verhalten tragen können, wird aus Richtung der Politik noch immer in Richtung Internet und Online Games geschossen. Wenn das kein Indiz für eine Wahlkampfstrategie ist, die es ja angeblich niemals geben wird. Aber entscheidet selbst.

Quellen:
krawall.de
gamigo.de
heise.de
reuters.de
sat1.de