Die Tatsache, dass Diablo 3 nur Online spielbar ist, wird heftig diskutiert und sorgt für einige Kritik an Blizzard. Die Seite Gameplanet.co.nz führte ein Interview mit Jay Wilson, in dem sie auf diese Tatsache eingingen und ihm einige Fragen zum Thema stellten. Der Lead Designer erklärt unter anderem, dass der Kopierschutz kein Hauptgrund für den fehlenden Offlinemodus war und dass heutzutage sowieso quasi jeder Spieler eine Internetverbindung besitzt.
Gameplanet: Wann habt ihr entschieden, Diablo 3 nur Online spielbar zu machen?
Jay Wilson: Das hat sich während der Entwicklung eingeschlichen. Ein großer Teil der Entscheidung besteht darin, den Spielern die bestmögliche Erfahrung bieten zu wollen. Wir dachten, es wäre ein Punkt bei Online-Gaming und der Netzwerktechnik erreicht, der keine großen Zweifel aufkommen lassen sollte. 99.9% der Leute haben Internetverbindungen, sogar Flugzeuge haben Internetverbindungen, also zählt das alte Argument „Ich will aber auch im Flugzeug spielen können!“ nicht, denn sogar das Flugzeug hat jetzt Internet.
Wir dachten, dass die Technik nun so verbreitet sei, dass wir glaubten, wir würden die beste Spielerfahrung erreichen, in dem wir dem Spieler Charaktere bieten die jederzeit Online spielen können, die wir für immer speichern können und die nie gelöscht werden. Früher mussten wir sie wegen Platzmangel löschen. Außerdem können wir in einem reinen Onlinespiel die Sicherheit viel höher halten. Die Sicherheit war ein großes Problem in Diablo 2, das ist jetzt deutlich besser, da wir nicht die ganzen Dinge die Serverseitig ablaufen mit dem Spiel ausliefern müssen.
Gameplanet: Was passiert, wenn mitten im Spiel die Verbindung getrennt wird?
Wilson: Wenn man komplett raus fliegt? Der Charakter könnte sterben, aber wir haben eigentlich keine sehr harten Strafen wenn das passiert, solange man keinen Hardcore Charakter spielt. Das würde ich bei schlechter Verbindung aber sowieso nicht tun. Hardcore Charaktere werden allerdings sowieso nahezu ausschließlich Online gespielt, weil die Spieler damit angeben wollen. Man kann nicht wirklich mit Charakteren die auf dem eigenen PC liegen angeben, da man sie ja auch ercheated haben könnte. Also ja, man könnte sterben, aber die Strafe ist nicht wirklich schlimm. Alle Items werden etwas Haltbarkeit verlieren, was etwas Gold kosten wird, das ist nicht tragisch. Man muss auch die Leiche nicht mehr aufsammeln und selbst wenn, auch das war in Diablo 2 kein zu großes Problem. Da konnte man sich einfach neu einloggen und die Leiche tauchte neben einem auf.
Gameplanet: Waren Raubkopierer ein Grund für diese Entscheidung?
Wilson: Es war ein Faktor, aber nicht der Entscheidende. Die Spielerfahrung ist eigentlich immer entscheidend für uns. Wir fragen uns immer, was die beste Erfahrung für den Spieler wäre und ein Onlinespiel erschien uns genau richtig.
Gameplanet: Habt ihr euch überlegt, einen Offline Modus zu erlauben, die Spieler aber mit diesen Charakteren vom Multiplayer auszuschließen?
Wilson: So war es in Diablo 2 und wir fanden das ziemlich schlecht gelöst. Es war die Regel, dass Spieler einen Charakter begannen, den normalen Schwierigkeitsgrad durchspielten und dann mit ihren Freunden Online weiter spielen wollten. Dann mussten sie bemerken, dass dies nicht möglich ist. Wir hatten dieses Battle.net für Offline Charaktere, aber wenn deine Freunde so wie die meisten Spieler im Battle.net waren, dann konntest du nicht mit ihnen zusammen spielen. Auch deshalb haben wir uns für das neue System entschieden.
Blizzard denkt also, dass es mehr Spaß macht, ständig online zu sein und immer mit dem Battle.net und somit auch mit anderen Spielern verbunden zu sein. Wie stabil die Server letztendlich laufen werden, wird die Zeit zeigen.