Am Donnerstag hatte das inDiablo.de Team auf der gamescom in Köln die Möglichkeit auf ein Interview mit dem Diablo 3 Lead Designer Jay Wilson persönlich und liefert uns dabei viele neue Informationen zum lang ersehnten Nachfolger von Diablo 2. Neben der bereits ausführlich vorgestellten Färbung von Rüstungsteilen und dem Auto-Match System, spricht Wilson in dem 30 minütigen Interview auch über verschiedene Themen, unter anderem veröffentlicht er weitere Details über die Items in Diablo 3, sowie über die akutellen und zukünftigen Arbeiten am Spiel.
Besonders deutlich wurde in diesem Interview, dass Blizzard Diablo 3 auf seinem Vorgänger aufbauen möchte. Dabei sollen insbesondere die Aspekte des Spiels verbessert oder ausgebaut werden, die in Diablo 2 so nicht funktioniert haben. Ein gutes Beispiel dazu bieten Set Items. Die meisten Sets sind in Diablo 2 mehr oder weniger nutzlos. Ein vollständiges Set zu finden dauert ziemlich lange und wenn man es einmal zusammen hat, sind andere Items meist die bessere Wahl. Auch in Diablo 3 sollen es wieder Setitems geben, doch auch hier stellt sich die Frage, wie man dieses Problem geeignet lösen kann. Wilson macht deutlich, dass man sich den Problemen absolut bewusst ist und bereits verschiedene Lösungsansätze gefunden hat. Das Ganze befindet sich allerdings zur Zeit noch in der Entwicklungsphase, wie genau es gelöst werden wird, werden wir abwarten müssen.
Das System der Edelsteine hingegen wird mehr oder weniger so beibehalten, wie wir es aus Diablo 2 bereits kennen. Edelsteine werden, abhängig vom Gegenstandstyp in den sie gesockelt werden, die selben Eigenschaften haben. Fest steht noch nicht, ob es tatsächlich bei den angekündigten 14 Edelsteinstufen bleiben wird, denn dadurch dass nur Edelsteine bis Stufe 5 bei Monstern gefunden werden können, würde man fast 20.000 kleine Edelsteine benötigen, um einen perfekten Stein zu erhalten. Doch selbst bei einer niedrigen Maximalstufe werden perfekte Edelsteine wohl sehr selten sein und entsprechend wertvoll sein. Wo wir Neuerungen erwarten dürfen, sind die Items, in die Edelsteine gesockelt werden können. Neben Waffe, Rüstungen, Helm und Schild könnten hier noch weitere Gegenstände dazu kommen, Wilson spricht dabei von sechs verschiedenen Slots. Er betonte auch hier noch einmal, dass reine Unique- oder reine Craftkompositionen nicht das Optimum darstellen werden. Stattdessen soll der Spieler auch magische und rare Items und vielleicht auch Setitems nutzen, um seinen Charakter ideal auszustatten.
Auch zu den Artisans, die Pressekonferenz am Mittwoch vorgestellt wurden, erfahren wir noch ein paar Kleinigkeiten. Neben dem Level wird es auch die Möglichkeit geben, die Handwerker auf bestimmte Gebiete zu spezialisieren. So kann man, wenn man gerne Schwerter nutzt, kann man seine Artisans auch die Herstellung und Verbesserung von Schwertern spezialisieren. Man wird aber natürlich trotzdem noch die Möglichkeit haben, Rüstungen und andere Waffentypen herzustellen.
Ein weiteres, viel diskutiertes Thema sind die Ressourcensysteme der Charaktere. Bis vor kurzem sollte der Zauberer für seine Angriffe ‚instability‘ nutzen, dieses System hat in der Praxis aber nicht wie von den Designer funktioniert und wurde nun durch ‚Arcane Power‚ ersetzt. Dieses System soll dem bekannten Mana nicht sehr unähnlich sein, allerdings wird der Charakter immer nur eine geringe, sich schnell regenerierende Menge haben um seine Zauber auszuführen. Mit der Zeit kann der Zauberer aber verschiedene passive Fertigkeiten nutzen um diese Menge zu vergrößern um somit öfter hintereinander zaubern zu können.
Der Mönch wird für seine Fertigkeiten ‚Spirit‚ als Ressource nutzen. Der Spieler sammelt bei seinen Angriffskombinationen diese Energie auf um sie dann in sogenannte ’signature moves‘ zu investieren, die damit nur eher selten angewendet werden können. Dazu zählen nicht nur mächtige Angriffe sondern auch Flucht- und Regenerationsfertigkeiten. Dieses System ist nach Aussage Wilsons im Moment am besten ausgearbeitet, auch das Manasystem des Hexendoktors bleibt unverändert, das Wutsystem des Barbaren benötigt insbesondere in den Skillkosten noch einige Ausbesserungen.
Auf die Frage, ob es nicht schwierig sei, diese verschiedenen System untereinander auszubalancieren, antwortet Wilson mit einem klaren Nein. Das deutlich größere Problem liegt in der Balance der Fertigkeiten selber. Das liegt daran, dass die genutzten Fertigkeiten einfach grundverschieden sind und damit natürlich auch der Schaden in verschiedenen Situationen im Spiel. Ziel soll natürlich sein, ein möglichst ausgeglichenes Spiel zu erreichen, in denen kein Charakter und keine Fertigkeit absolut dominant ist. Hier müssen daher viele, viele Aspekte berücksichtigt werden, aber natürlich spielen dabei auch die Ressourcen eine Rolle, wenn auch nicht ganz so wichtig, wie andere Faktoren.
Aktuell wird nicht nur an den Charakteren weiter gearbeitet, sondern nach wie vor an allen vier Akten (womit gleichzeitig bestätigt ist, dass es wieder vier Akte geben wird). Insbesondere der erste Akt steht im Moment auf dem Prüfstand. Hier werden Quests und Geschichte noch einmal gründlich überarbeitet, mit denen man aktuell wohl noch nicht ganz zufrieden ist. Vielleicht auch eine Hoffnung für eine neue Demoversion des ersten Aktes? Die BlizzCon 2010 wäre dafür sicher ein passender Zeitpunkt.
Doch die alles entscheidende Frage nach einem Releasedatum bleibt nach wird nach vor nur mit einem: ‚When it’s done‚ beantwortet. Bis dahin bietet euch unser Diablo 3 Forum viel Raum für Diskussionen und Spekulationen über die aktuellsten Diablo 3 Themen.
News: gamescom 2010 – Interview mit Jay Wilson – Teil 1
Video des Interviews bei Youtube (zweiteilig, ca. 30min)