1up.com hatte die Gelegenheit mit Jay Wilson, Diablo 3 Lead Designer, über das Design in Diablo 3 zu sprechen. Bei dem sehr interessanten Interview geht es hauptsächlich um das Charakter- und Dungeondesign. Dabei erwähnte Jay Wilson, dass die letzten beiden Diablo Teile nicht die gewünschte Tiefe erreichten, die andere Bilzzardspiele geschaffen hätten. Das würde sowohl für die Kämpfe als auch die Story gelten. Das Problem bei Diablo 2 war, dass einige Dinge einfach zu mächtig waren und nichts mit den Klassen an sich zu tun hatten. So zum Beispiel die Tränke, sie führen praktisch zu unendlichem Leben und Mana. Oder die Stadtportale, die es einem ermöglichen aus jeder erdenklichen Gefahr zu flüchten. Bei Diablo 3 soll mehr Tiefe geschaffen werden und jedem Knopf mehr Bedeutung gegeben werden, ohne eine enorme Anzahl zu nutzen. Deswegen wurde auch die neue Hotbar eingefügt, um das Tranksystem zu vermeiden. Weiterhin bezog sich Jay Wilson auf das Charakterdesign:
1up.com: Jemand könnte sich die Klassen ansehen und einen direkten Vergleich mit einer Klasse aus Diablo 2 anstellen. Für diejenigen, die den Wizard nur eine Sorceress in neuem Gewand nennen oder sagen, dass der Witch Doctor nur ein neuer Name für den Necromancer ist, welche Punkte kannst du aufführen, die zeigen, dass es neue Klassen sind und keine einfachen Nachbauten?
Jay Wilson: Also, beim Wizard, wenn jemand sagen würde „Der ist doch genau wie die Zauberin, sieht nur anders aus!“, dann würde ich sagen „Ja, du hast recht, der Wizard ist eine Zauberin im neuen Gewand.“ Mit der Zauberin konnten wir nicht wirklich in diese alte Pen & Paper Welt der Magie vordringen, wo Spieler einfach Tiere bekehren, Wolken aus Nebel oder Gift beschwören oder einfache Todesmagie nutzen konnten. Sie hatten diese hohe Bandbreite an Sprüchen, die bei einem einfachen Elementarmagier wie der Zauberin, die nur Feuer, Eis und Blitzmagie nutzt, nicht reingepasst hätten. Sie war da eher eingeschränkt. In dieses Gebiet wollten wir vordringen. Hätten wir einfach nochmal die Zauberin gebracht, wo hätte dann z.B. „Disintegrate“ hingepasst? Oder „Slow Time“? Also entschieden wir uns, das alte Spielprinzip der Zauberin aufzugreifen und ein neues Konzept ansetzen, bei dem wir eher in Richtung dieser älteren Magie gehen, um eine größere Vielfalt an Zaubern zur Verfügung zu haben. Aber wir wollten nie wirklich weg vom grundlegenden Spielgefühl der Zauberin. Es gibt beabsichtigter Weise einige Skills, die man wiedererkennen wird.
Am Ende des Interviews stellte sich heraus, dass auch ein Jay Wilson von Diablo 2 nicht gefeit ist: Der Chefentwickler von Diablo 3 zieht immernoch von Zeit zu Zeit auf der Suche nach Items durch die Akte. Dabei spielt er am liebsten mit seinem Necromancer. Das aufgrund der intelligent gewählten Fragen und guten Antworten interessante Interview findet ihr unter 1up.com. Und weil das Interview so gut gelungen ist, haben wir für euch eine deutsche Übersetzung angefertigt. Nach einer langen Informationsflaute scheint es also wieder bergauf zu gehen und wir sind gespannt auf weitere Informationen.