Kein Suchtpotential in Computerspielen?

Besonders zum Auftakt der Ladder Saison 4 von Diablo 2 und Diablo 2 Lord of Destruction wird es uns freuen zu hören, dass wir trotz exzessiven Spielens keiner direkten Suchtgefahr unterliegen. Auf der Tagung der American Medical Association wurde vorgeschlagen, eine neue Diagnose "Internet- und Computerspielsucht" in die neue Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-IV) aufzunehmen. Bei diesem Werk handelt es sich um ein amerikanisches Klassifizierungssystem für  psychische Störungen. Da dieses Werk aber auch hierzulande neben dem internationalen Klassifizierungssystem ICD-10 angewendet wird, entbehrt es nicht einer gewissen Brisanz für unsere Spielernaturen.

Das vorgelegte Gutachten zu diesem Antrag zeigte auf, dass exzessives Computerspielen psychosoziale Folgen habe, die eine dementsprechende Abhängigkeit verursacht. Dies sei besonders bei Online-Spielen (MMORPG) ausgeprägt. Die Auswertung des Gutachtens förderte jedoch auch positive Auswirkungen zutage. Hier wurde insbesondere der Nutzen in Ausbildung, für den Wissenserwerb und sogar für Therapien hervorgehoben. Letztendlich scheiterte die Aufnahme an fehlenden wissenschaftlichen Belegen, beispielsweise durch Langzeitstudien, in diesem Bereich.
 
Wer sich einmal selbstkritisch auf mögliche Suchtsymptome hin überprüfen möchte, kann sich gerne mal die Suchtdefinition der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. aufmerksam durchlesen. Wer regelmäßig in Online-Spielen unterwegs ist, wird den einen oder anderen genannten Aspekt an sich wiedererkennen. Ein vernünftiger maßvoller Umgang mit den Medien Internet und Computer ist sicherlich ein guter Weg. Doch dieses Maß zu finden und mit der notwendigen Disziplin auch durchzuhalten, ist für manche von uns sicher etwas schwierig.

In diesem Sinne wünschen wir den Diablo-Spielern viel Spaß in der neuen Ladder.