Kinderarbeit: 12 Stunden online spielen

Am 09. Oktober zeigte die ARD in den Tagesthemen um 22:15Uhr, wie Kinder und Jugendliche in China dazu missbraucht werden, in 12-Stunden-Schichten für organisierte Banden in Online-Spielen wie World of WarCraft Geld zu verdienen. Geworben wird für diesen „Job“ mit großen bunten Plakaten, doch wer zusagt, gerät schnell in einen Teufelskreis, aus dem er nicht mehr herauskommt.

Erstmalig veröffentlichte ein chinesischer Staatssender Aufnahmen aus einem Spieler-Camp mit einer versteckten Kamera und zeigte sie der Öffentlichkeit. Den angeworbenen Jugendlichen wird der Ausweis abgenommen, womit sie den Bandenchefs ausgeliefert sind. Sie müssen 12 Stunden lang ohne Pause durchspielen bevor der nächste Spieler die Zweitschicht übernimmt. Selbst beim Essen müssen die Spieler online bleiben und weiterspielen. Der Tagesablauf der Jugendlichen besteht damit ausschließlich aus 12 Stunden spielen und Schlaf. Ohne Freizeit und nur mit minderwertigem Essen versorgt, schlägt das schnell auf die Gesundheit, doch das interessiert die Betreiber der Spieler-Camps nicht.

Die Methode ist ein Millionengeschäft für das zehntausende Chinesen fast wie Sklaven gehalten werden. Das erspielte virtuelle Geld wird schließlich über Online-Auktionshäuser in echtes Geld umgewandelt.

Auf der Tagesschau-Seite stellt die ARD den Beitrag als Video zur Verfügung.