Diablo 1 und 2 wurden noch von Blizzard North entwickelt, die auch zunächst mit der Entwicklung von Diablo 3 beschäftigt waren. Leider wurde ein knappes Jahr nach Beginn der Arbeiten an Diablo 3 das Entwicklerstudio aufgelöst und viele Mitarbeiter suchten sich eine Beschäftigung abseits von Blizzard. Beispielsweise bei Flagship Studios, die sich für Hellgate:London verantwortlich zeigen. Das aktuelle Diablo 3 Team enthält fast keine Mitarbeiter mehr, die auch an Diablo 1 und 2 gearbeitet haben. diii.net hat nun einen alten Mitarbeiter von Blizzard North, Ben Boos, der als Künstler für große Teile des Interfaces, des Itemdesigns und der Umwelt verantwortlich war, danach gefragt, was er von dem neuen Diablo 3 hält. Wir haben für euch das Interview zusammengefasst:
Boos äußerte sich sehr positiv über die Ankündigung von Diablo 3 – und fand es sehr eindrucksvoll, dass Blizzard die Entwicklung so lange geheim halten konnte. Vor allem bewundere er, wie „schön“ Diablo in der Zeit zwischen Diablo 2 und Diablo 3 geworden sei. Auch die zerstörbare Umwelt habe ihn sehr beeindruckt. Bei Betrachtung der neuen Umwelt seien ihm Erinnerungen an die Entwicklung von Diablo 2 gekommen. Diablo 1 habe er für so düster gehalten und als er die grünen Außengebiete von Akt 1 und die helle Wüste von Akt 2 gestaltet hat, habe er Zweifel daran gehabt, ob man das düstere Gefühl von Diablo 1 so erhalten könne. Aber es habe die Möglichkeit gegeben, den Spieler in düstere Untergrundlevel zu bringen, sodass seiner Meinung nach das Spielgefühl erhalten geblieben sei. Ähnliche Gestaltungsprinzipien sehe er auch in dem Demovideo von Diablo 3 und es sei ohnehin unmöglich die Stimmung eines Spiels anhand eines solchen Videos einzuschätzen. Er spielt damit offensichtlich auf die derzeitig heiß geführte Diskussion in der Community an, in der es darum geht, ob der Grafikstil von Diablo 3 zu den Vorgängern passt. Auch in unserem Diablo3-Forum wird darüber diskutiert; in einem Thread geht es um den Grafikstil allgemein, in einem anderen wird über eine Petition zur Änderung des Stils diskutiert.
Er finde es auch sehr angenehm, dass einige alte Charaktere in Diablo 3 wieder zu sehen sind. Ein Diablo ohne Deckard Cain zum Beispiel könne er sich nicht vorstellen, so Boos. Allerdings stehe er einigen der radikalen Änderungen in Diablo 3 etwas skeptisch gegenüber. Er habe nur neue Items, neue Monster, neue Umgebungen und natürlich eine wesentlich bessere Grafik gewollt. Er könne verstehen, dass einige Leute größere Änderungen vornehmen und neue Dinge ausprobieren wollen, aber er würde es für schwierig halten, an einem Erfolgsrezept etwas zu ändern. Beispielsweise die stärkere Integration der Storyline in das Gameplay. Er persönlich wünsche sich nur, dass man sich durch lange Dialogszenen schnell durchklicken könne und anschließend alles wichtige im Questlog nachzulesen sein werde. Denn zu viel „Gelaber“ gefalle ihm nicht, wenn er nur auf der Jagd nach Items sei.