Max Schaefer im Interview mit incgamers.com

Blizzards jüngsten Entscheidungen, für Diablo 3 keinen offline-Modus anzubieten und ein Auktionshaus einzuführen, in dem der Handel mit echtem Geld möglich ist, haben in der Community unterschiedliche Meinungen hervorgerufen. Die einen sehen es als Lösung für verschiedene Probleme, die wir bereits aus Diablo 2 kennen, die anderen als Geldmacherei auf Kosten der Spieler. Die Diablo 3 Entwickler versuchen zwar, ihre Gründe für diese Entscheidungen zu erklären, doch das lässt bei weitem nicht alle Kritiker verstummen.

In einem Interview mit incgamers.com hat sich Max Schaefer, Executive Producer von Diablo und Diablo 2 und aktuell Entwickler von Torchlight 2, zu diesen Themen geäußert und Blizzards Entscheidungen verteidigt. Aus Sicht eines Entwicklers seien sie durchaus logisch und nachvollziehbar:


Was denkst Du über das Diablo 3 Auktionshaus und dem dabei genutzte Handel mit echtem Geld?

Max Schaefer: „Das ist etwas, worüber wir bereits zu alten Diablo Tagen nachgedacht haben, um den Leuten einen sichereren Handel mit all ihren Items, die sie auf Ebay verkaufen, zu bieten. Ich bin mir nicht sicher, wie ich da heute drüber denke – es gibt Vor- und Nachteile. Ich bin jedoch froh darüber, dass sie es machen, denn bietet einen weiteren Unterschied zwischen Diablo 3 und Torchlight 2.“

Ist es für einen Entwickler akzeptabel/anständig, für ein Nicht-MMORPG eine dauerhafte Internetverbindung vorauszusetzen?

Max Schaefer: „Ja, vorausgesetzt es passt zu Anforderungen von dem, was sie mit dem Spiel machen wollen. In diesem Fall kann ein absolut sicheres Wirtschaftssystem dies erfordern. Da wir selber nicht diesen Weg gehen werden, bin ich etwas zögerlich, ihre Methode zu beurteilen. Als Spieler wäre ich verärgert, wenn ich denken würde, das es einfach eine Idee von Kotick (Anm. Bobby Kotick – CEO Activision Blizzard) war, um die Verbraucher bluten zu lassen, aber da ich Blizzard und die Leute dahinter kenne, weiß ich, dass das nicht der Fall ist. Ich bin mir sicher, es geht darum, eine faire und wettbewerbsfähige Umgebung für ihre Spieler zu schaffen. Wenn man Offline- oder Singleplayer ist, dann wird es einem nicht gefallen, aber wenn man an der Ladder teilhaben möchte oder schicke Items verkaufen möchte oder mit dem sicheren Wissen, dass niemand einen unfairen Vorteil hat, spielen möchte, dann macht es Sinn.“

Schaefer spricht damit die selben Punkte an, die bereits Blizzard als Grund für diese Entscheidungen angegeben hat. Um eine sichere und cheatfreie Welt zu schaffen, müssen die Entwickler bestimmte Einschränkungen wie eine dauerhafte Internetverbindung in Kauf nehmen. Anzumerken ist jedoch, dass er als Entwickler von Torchlight einen anderen Weg gewählt hat; welches die bessere Alternative ist, muss wohl jeder Spieler für sich selber entscheiden.

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