Mönch oder Dämonenjäger? Was tun wenn Blizzard den Lieblingscharakter aufspaltet?

Ein Thema das mich persönlich schon Monate vor der Beta beschäfftigt hat: „Kriege ich das Spielgefühl einer Assassine auch in Diablo 3?“

Ich hab mich nun gestern und heute mit den beiden Klassen etwas eigehender beschäftigt und das ganze mal getestet. Natürlich kann man mit dem begrenzten Betacontent kein abschließendes Urteil fällen, aber meiner Meinung nach zeichnen sich bereits gewisse Tendenzen ab.

Als Dämonenjäger agiert man hauptsächlich aus der Entfernung, primär mit Skills die viel eher an eine Amazone erinnern als eine kaltblütige Attentäterin. Ein Eindruck der wohl vor allem dadurch entsteht, dass Assassinen mit Armbrüsten oder Bögen eine absolute Rarität in Diablo 2 darstellen.

Der erste Eindruck kann aber auch täuschen, denn Skills die an die Assassine erinnern tauchen immer wieder auf, ob nun so offensichtlich wie die an den Feuerstoß angelehnten Granaten, oder eher subtil in der Spielweise wie das Marked for Death mit dessen Hilfe man schnell und gezielt stärkere Gegner ausschalten kann. Vault ersetzt den Drachenflug und macht in der Kombination mit dem Fan of Knives richtig Laune, rein und einfach nur die Messer fliegen lassen bis alles um einen herum tot umfällt. So hätte ich mir den Klingenschild gewünscht. Natürlich kann ich hier keinen Vergleich ziehen ohne auf die Fallen zu sprechen zu kommen, leider steht uns in der Beta nur die Caltrops zur Verfügung die Gegner lediglich verlangsamt und spätestens mit Vault überflüssig wird, allerdings bin ich sehr gespannt wie die restlichen Fallen im fertigen Spiel abschneiden.
Dann ist da natürlich noch der Stylefaktor den es zu berücksichtigen gibt, wer schon in Diablo 2 ein großer Fan von Rache, Hass, Heimtücke und düsterem Aussehen war findet auch diese Aspekte im Dämonenjäger definitiv wieder.

Auf der anderen Seite steht in diesem Vergleich der Mönch, der, rein von der Optik, eigentlich das absolute Gegenteil darstellt. Auch ein großer Teil seiner Fertigkeiten erinnert eher an die Paladine.
Mantras ersetzen die Auren, Inner Sanctuary ist das Diablo 3 pendant zur Zufluchtaura gegen Untote und auch Skills zur Heilung was, wie wir alle wissen, den Gotteskriegern vorbehalten war. Wie komme ich also dazu so einen Vergleich zu ziehen?
Es sind die Kombofertigkeiten die Ursprünglich meine Aufmerksamkeit geweckt haben, weil ich sie in Diablo 2 bevorzugt nutze. Nachdem wir uns in Diablo 3 keine großen Sorgen mehr um Immunitäten machen müssen drängt sich ein anderes Prinzip in den Vordergrund: „Wie hole ich das Optimum aus der Situation raus?“ Brauche ich die Sicherheit von Crippling Wave? Bringt mir der AoE schaden von Deadly Reach mehr als die „Kadaverexplosion“ von Exploding Palm? Oder mische ich die Kombos untereinander? Zum Beispiel mit 2 Schlägen Deadly Reach und Exploding Palm als drittem um hier den Schaden noch mitzunehmen? Man fühlt sich irgendwie an seine Anfänge zurückversetzt als man noch versucht hat die richtige Ladung von Phönix Schlag zu treffen. Unterstützt wird das Gefühl von Dashing Strike den man durchaus auch als legitimen Nachfolger des Drachenflugs bezeichnen kann und auch vom Lashing Tail Kick der einen mit Knockback und AoE Schaden stark an den Drachenschwanz Tritt erinnert.
Der Optik eines Mönchs wird ein begeisterter Assassinenspieler wohl mit Färbemittel zu Leibe rücken müssen wenn er sich partout nicht mit dem Rüstungsstil der Mönche anfreunden kann, aber das tut dem anspruchsvollem und abwechslungsreichem Nahkampf keinen Abbruch.

Fazit

Sowohl Dämonenjäger als auch Mönch machen jede Menge Spass und man merkt das beide Klassen unterschiedliche Eigenschaften der Assassinen geerbt haben. Wer immer schon gern Nahkampf Assassinen gespielt hat wird wahrscheinlich mit dem Mönch glücklich werden, Spieler die Fallen, Klingenwut und Schattendisziplinen zu schätzen wissen sollten sich ein bisschen mehr mit den Dämonenjägern auseinandersetzen. Ich selbst bin mir auch wirklich noch nicht sicher welche der beiden Klassen nun die richtige für mich ist.