Never walk alone? – Gefahren in Partyspielen

In der Diablo 3 Beta kommt es häufiger vor, dass sich die Spielergruppe aufteilt. Jeder sucht die Map ab um sein eigenes persönliches Ziel zu erreichen, sei es, dem Skeleton King einen persönlichen Besuch abzustatten oder in der Kathedrale ein paar interessante Bossmobs oder Championrudel aufzumischen – oder das Gruppenziel zu erreichen, den nächsten Abgang des Dungeons etwas schneller zu finden.

Ein Poster meinte nun, zwar sei es in der Diablo 3 Beta in der Gruppe insgesamt leichter und schneller möglich, Monster zu killen als im Soloplay, was er jetzt nicht so gut fände. Trotz dieses kleinen Nachteils würde er in öffentlichen Spielen (aka Mehrspielerspiele) lieber alleine durch die Dungeons ziehen um so schnell wie es geht voranzukommen.

Der CM Kaivax plauderte daraufhin ein wenig aus dem Nähkästchen:

Kaivax: Nach meinen kürzlichen Erfahrungen aus dem Ende des ersten Aktes ist so, dass ein vereinzelter Spieler aus einer Gruppe von 2 oder drei Spielern, der alleine einem Rudel Champions begegnet, mit dem Schlimmsten rechnen muss.

Ich denke, das ist nicht ganz so schlimm, wenn man sich von einer Vierer-Gruppe abspaltet.

Ich spreche natürlich von Anfangscharakteren. Chars, die von anderen Charakteren des Accounts bestens ausgestattet sind, kommen vermutlich auch alleine etwas weiter.

Mein derzeitiges Motto für Partyspiel in Diablo 3 ist: „Teilt Euch auf und ihr werdet sterben“.

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In my experience recently, if you’re in a party of two or three, by the end of normal difficulty, if one person strays from the group and a pack of champions comes along, it’s fatal.

I’m guessing that it’s a little less risky in a group of four, but even then, probably only for a few more levels.

I’m talking about first characters, of course. Characters that are being fed gear and gold by higher-level characters can probably get by without everyone sticking together for a bit farther into the game.

My current motto for group play in Diablo III is „divide and be conquered“.

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Ein Poster erkannte den (scheinbar) offensichtlichen Widerspruch in dieser Aussage, denn normalerweise sind die Monster stärker, je mehr Spieler in einem Spiel sind. Kaivax hat darauf geantwortet:

Kaivax: … Und wieder sprechen wir von zwei Dingen, die stark veränderlich sind: Die Geschwindigkeit, mit der die Gruppe die normalen Monster erledigt und wie sie damit umgehen können, wenn der Schwierigkeitsgrad ansteigt, weil ein Bossmob oder ein Rudel Champions auftaucht. Die Varianz liegt an den Fähigkeiten der Spieler und wie sie ausgerüstet sind. Ich nehme an, dass eine Gruppe von drei Spielern (aus einer 4-er Party) damit Erfolg haben könnte indem sie sich Monstergruppe für Monstergruppe, eine nach der anderen, vornehmen. Allerdings werdens sie deutlich langsamer vorankommen als wenn der Vierte auch noch dabei wäre. In anderen Fällen mag diese Gruppe bereits an der ersten Gruppe Monster scheitern.

Warum? Die Antwort liegt in der Ausrüstung oder in dem Mix der Fahigkeiten der Spieler oder einfach nur daran, dass das Spiel entschieden hat, ein Rudel Champions auszusende, die den ganzen Bildschirm mit Blitzen verseuchen.

[swaptext link=“» Originalzitat“]

And again, we’re talking about two things that vary a lot: the speed at which your specific party can deal with regular enemies, and the degree of uptick in difficulty when you go from regular enemies to champions. The variance is on the skill of the players, and the affixes on the enemies. I’d guess that in some cases, a group of three players (in a game of four, where the fourth is away) are going to get along just fine for pack after pack after pack, albeit much slower than if their comrade was with them. And in other cases, those three players are going to rapidly die to the first pack they encounter.

Why? The answer will be their gear, or their mix of chosen skills, or the fact that the game happened to roll a pack of champs with lightning creeping all over the area, etc. etc.

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Kommentar

Das was Kaivax sagte, ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Interessanter ist sein zuerst genanntes Motto, welches mit „Teilt Euch auf und ihr werdet sterben“ übersetzt wurde. Auch das war nur eine halbe Wahrheit, denn der Originaltext lautete: „divide and be conquered“. Das ist allerdings ein kaum übersetzbares, sinnverkehrendes Wortspiel mit dem englischen „divide and conquer“ was dem bekannten lateinischen Spruch „divide et impera“ (Teile und herrsche) entspricht. Das wiederum bedeutet in etwa: „Herrsche über deine Gegner, indem Du sie teilst“. Einserseits bedeutet das Zwietracht unter den Gegnern zu säen, so dass sie sich durch gegenseitiges Bekämpfen und/oder fehlende Koordination schwächen, andererseits das taktische Konzept, sich nicht mehr vorzunehmen als das was machbar ist, also: „Einer nach dem anderen“.

Das erklärt aber auch nicht ohne weiteres, warum Kaivax hier der Ansicht ist, dass ein 4-er Game sicherer für den einzeln Spielenden sein könnte als ein 3-er Game. Hier der Versuch einer Erklärung:

Spiele wie Diablo 3 werden auf Maps gespielt (~ Gebietskarten). Diese enthalten Informationen über die Landschaft, Gebäude und natürlich die Monster. Die Monsterbegegnungen sind in Spielen wie Diablo 3 vorberechnet, das heißt, es spawnt nicht jede Minute eine Gruppe Bossmonster, sondern diese sind bestimmten Gebieten in denen sie erscheinen können, zugeordnet und wichtiger: Ihre Zahl ist endlich.

Also ist ein einzeln Spielender aus einer Vierergruppe, der andere Wege geht als der Rest, statistisch gesehen im Vorteil, denn es gibt noch drei andere, die den Monstergruppen begegnen könnten. In Spielen mit weniger Teilnehmern erhöht sich die Chance, dass jeder Einzelne auf einen extrem harten Bossmob oder ein Championrudel trifft. Die quasi-evolutionäre Strategie, nämlich, dass sich Spieler aufteilen um die Karte zu erkunden, hat, zumindest im Softcore-Modus, gewisse Vorteile. Der Tod ist hier nicht endgültig und wenn jemand schnell den nächsten Abgang gefunden hat, profitiert die gesamte Gruppe davon. Je mehr Spieler, desto höher die Chance, dass der Einzelne durchkommt, der die anderen schnell nachholen kann.

Die andere Hälfte der Wahrheit ist, dass Kaivax auch mit der anderen Aussage Recht hat: Eine gute Ausrüstung und gute Skills können sehr nützlich sein, aber manchmal erwischt es trotzdem alle.

Quelle: Battle.net Foren