Blizzard hat mit der Ankündigung, dass Diablo 3 einen Arenamodus enthalten würde, durchaus gemischte Reaktionen hervorgerufen. Die einen freuen sich darauf, dass dem PvP mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Andere fürchten, dass Blizzard mit diesem Modus die Arena von „World of Warcraft“ kopiert und in Richtung E-Sport schielt. Auf der BlizzCon durfte nun die neueste Version der Arena-Demo gespielt werden. Wir geben euch die Eindrücke verschiedener Spieler wieder und gehen auch auf die einzelnen Charakterklassen genauer ein!
Eines gleich vorweg: Nein, die Arena in Diablo 3 hat mit der Arena in „World Of Warcraft“ kaum etwas gemein. Dies betonen gleich mehrere Tester und verweisen vor allem auf das hohe Tempo der Diablo-Matches. Für ausgefeilte Strategien, lautet ihr Urteil, ist kaum Platz. Stattdessen geht es um die richtigen Instinkte und die Kenntnis der eigenen Skills. Im Laufe der zehnminütigen Deathmatches konnten manche Spieler über 30 Kills vorweisen!
Wenig überraschend erwies sich der Barbar in der Arena nach Aussage der Tester als wahre Festung.
Mit 9800 Hitpoints verfügte er über das höchste Lebenspolster aller spielbaren Charaktere, zudem kann er über seine passiven Fähigkeiten bei jedem Schlag Leben regenerieren. Als Nahkämpfer bleibt er durch den Skill „Leap“ mobil und kann gegnerische Fernkämpfer mit dem „Ancient Spear“ zu sich heranziehen, um ihnen im Nahkampf zuzusetzen. Im Kampf eins gegen eins, vermutete ein Tester, sei der Barbar „beinahe unmöglich“ zu schlagen. Daher sollte er immer auf Distanz gehalten werden.
Der Dämonenjäger wurde von manchen Testern als sehr stark, von anderen eher als Enttäuschung gewertet. Einigkeit herrscht darüber, dass die spielbare Dämonenjägerin mit ihren Skills „Stealth“ und „Vault“ der wohl agilste Charakter in der Arena ist. Ihr Schadenspotenzial bezieht sie vor allem aus „Rapid Fire“, das zwar eine sehr hohe Aufladezeit hat, aber dafür Gegnern die Hälfte ihres Lebens auf einmal abziehen kann.
Der Mönch erschien vielen Spielern wesentlich besser ausbalanciert als der Barbar. Zwar verursacht er etwas weniger Nahkampfschaden und verfügt nicht über das gewaltige Lebenspolster des Barbaren, ist aber durch „Dashing Strike“ und „Mantra of Conviction“ wesentlich besser gegen Fernkämpfer gerüstet als dieser. Zudem verfügt er mit „Serenity“ über einen Skill, der zwar nur einmal pro Runde einsetzbar ist, ihn aber für drei Sekunden komplett unverwundbar macht. Somit kann er bei intelligenter Benutzung auch gegen Barbaren im Nahkampf bestehen. Generell wird er stärker bewertet als der Barbar.
Der Hexendoktor war für viele Tester vor allem eines: ein frustrierender Gegner. Obwohl sein Schaden und sein Leben nur Mittelmaß sind, kann er mit „Grasp of the Dead“ Gegner in einem großen Umkreis stark verlangsamen, mit „Hex“ in Schweine verwandeln und somit kurzzeitig aus dem Gefecht entfernen. Außerdem kann er mit „Spirit Walk“ seinen eigenen Hals aus der Schlinge ziehen, während der Gegner irregeführt wird. Zusammen mit seinen Giftattacken ergibt sich ein Charakter, dessen Stärken vor allem in der Unterstützung seiner Kameraden liegen: In Teamgefechten gewann laut Aussage eines Testers grundsätzlich das Team, das einen Hexendoktor ins Feld führte.
Der Zauberer schließlich wurde übereinstimmend als wohl mächtigster Charakter bewertet. Obwohl die spielbare Zauberin am wenigsten Lebenspunkte ins Feld führen konnte, glänzte sie mit dem potenziell höchsten Schaden. Durch abwechselndes Zaubern von „Arcane Torrent“ bei vorhandenen und „Magic Missile“ bei fehlenden Ressourcen konnten Zauberinnen hohe Schadensmengen auf große Distanzen verursachen, auch wenn gerade ersterer einiges Können erfordert. Mit „Teleport“ und „Diamond Skin“ besitzen sie eine moderate Defensive. „Frost Nova“ konnte auch defensiv eingesetzt werden, entfaltete seine ganze Wirkung aber vor allem im offensiven Einsatz beim Einfrieren ganzer Teams. In diesem Zusammenhang fiel auch das hässliche Wort „god mode“…
Die Resonanz der Tester war durchweg positiv. Alle lobten den schnellen Rhythmus der Kämpfe in der Arena und die intuitive Steuerung. Auch wenn die Balance die Zauberer eindeutig zu bevorzugen scheint, liegen die Charaktere sonst im Urteil der Spieler sehr nah beeinander. Einzig dem Dämonenjäger konnten manche nichts abgewinnen. Aber vielleicht wird ja noch etwas an der Balance gedreht. Oder ist die richtige Strategie einfach noch nicht gefunden?