Wie wir vor zwei Wochen berichtet haben, versteigert Vivendi seine Filmgeschäfte, sprich die Unterhaltungssparte, um den Milliarden schweren Schuldenberg vom letzten Jahr loszuwerden. Bisher haben sich sechs Interessenten gemeldet, unter ihnen Liberty Media, NBC, Metro-Goldwyn-Mayer, Viacom und eine Investorengruppe zu der auch die Kabelfernsehfirma Cablevision gehört. Nun hat Vivendi einen Anbieter zurückgewiesen, eine weitere Investorengruppe unter der Führung von Marvin Davis, einen Ölmilliardär, dem einst das Filmstudio 20th Century Fox gehört hat.
NBC und Viacom hätten nur in Schreiben Interesse bekundet, aber keine formellen Offerten unterbreitet. Alle Parteien seien von Vivendi angewiesen worden, in zwei Wochen neue Angebote zu unterbreiten. Es müssten mindestens 11,5 Milliarden US-Dollar geboten werden, um im Rennen zu bleiben, berichtete die Zeitung.
Vivendi will allerdings bei der Versteigerung der Unterhaltungssparte auf den Verkauf der Musiktochter Universal Music verzichten. Vivendi befürchte, dass die Musikfirma, die einst zur von Vivendi von der Familie Bronfman übernommen Seagram gehörte, sonst auf dem Tiefstand des Marktes verkauft werde. Der Wert aller Musikfirmen sei wegen fallender CD-Verkäufe und Sorgen über Online-Piraten geschrumpft. Der Vivendi-Verwaltungsrat hoffe, später einen attraktiveren Preis für Universal Music zu erhalten. Zu der Vivendi Universal Entertainment gehören die Universal-Film- und Fernsehstudios, die Kabelfernsehkanäle USA Network und Sci-Fi, die Universal-Freizeitparks sowie die weltgrößte Musikfirma Universal Music.
Jedoch gab Vivendi in einer vorherigen Presseerklärung weder den angestrebten Verkaufspreis, noch die Anbieter bekannt, betonte aber, dass sich inzwischen ein großer Wettbewerb entwickelt hat und dass mit den ausgewählten Anbietern weiter verhandelt werde.