Während sein Vorgänger Jean-Marie Messier noch der Vision nachjagte, Vivendi zum Medien- und Technologiekonglomerat aufzurüsten, geht der neue Vivendi-Chef Jean-Rene Fourtou nun pragmatischer vor. Nach einigen Gerüchten über seine Strategie, hat Fourtou die Karten auf den Tisch gelegt: Der französische Konzern will sich auf das Telekommunikations-Geschäft beschränken und die Sparten Film, Fernsehen, Freizeitpark und Videospiele verkaufen. Das hat Fourtou auf der Hauptversammlung am gestrigen Dienstag angekündigt. Damit hat Fourtou mit seiner Tradition gebrochen, niemals Worte über anstehende Verkäufe zu verlieren, aus Angst den potenziellen Käufern Oberhand zu gewähren. Er sei die Kritik an mangelnder Strategie leid gewesen, verlautet aus seinem engeren Umfeld.
Interesse an Vivendi Universal Entertainment bekundeten bereits die Medienkonzerne Liberty Media, Viacom, der Fernsehsender NBC und der Filmproduzent Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Die seien zumeist interessiert an Vivendis Kabel-TV-Sendern wie beispielsweise USA Network oder Sci Fi Channel. Fourtou möchte die Unterhaltungssparte aber lieber als Ganzes verkaufen. Darin seien Synergien verborgen, über die sich ein deutlich höherer Preis erzielen ließe.
Inwiefern Blizzard Entertainment von diesen Verkäufen betroffen sein wird, ist in der dezeitigen Situation schwer abzuschätzen, zumal schon des Öfteren Gerüchte laut wurde, dass die Spielesparte von Vivendi von Microsoft aufgekauft werden könnte.