„Wir wissen denkbar wenig“, meint auch Felix Neunzerling vom Studio Babelsberg, „nur, dass die Entscheidung in Paris offenbar gefallen ist. Nächste Woche treffen wir uns mit den neuen Investoren.“ Längerfristig vereinbarte Projekte seien von dem Verkauf nicht betroffen. Zwölf Jahre lang gehörten die Traditionsstudios zum französischen Unterhaltungskonzern Vivendi-Universal. Zuletzt war jedoch auch Vivendi in die Krise geraten. Bereits vergangene Woche wurde gemeldet, dass der Konzern das Studio loswerden will.
Einige von Euch werden sich sicherlich an Filme wie „Enemy at the Gates“, „Der Pianist“ oder „Good Bye Lenin!“ erinnern, die in Babelsberg produziert wurden. Doch was die Zukunft bringen wird ist leider unklar, da man in der Szene vermutet, dass die Käufer aus München lediglich als Zwischenhändler fungieren werden, und die Studios schon bald wieder gewinnbringend weiter verkaufen werden.
Der Betriebsrat der 220 Angestellten fühlt sich vor allem von Paris im Stich gelassen:
„Wir freuen uns über jeden Investor. Aber wir wären gern besser informiert worden. Wo bleibt das moralische Gewissen der Konzernführung? Jetzt geht es uns genau wie vor 12 Jahren, als uns die Treuhand über Nacht verkaufte.“
erklärte der Betriebsratsvorsitzende Jan-Peter Smarje auf Anfrage. Am Donnerstag tritt die Babelsberger Belegschaft zu einer Betriebsversammlung zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten.