War der Offline-Modus in Diablo 2 ein Fehler?

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Manche erbitterte Diskussion taucht ausgerechnet dann wieder auf, wenn man sie am wenigsten erwartet. Im Vorfelde der Veröffentlichung von Diablo 3 wurde viel darüber gestritten, dass es keinen Offline-Modus im Spiel geben werde.

Jetzt, vor dem Launch von „Reaper of Souls“, hat Blizzard Lead Designer Kevin Martens in einem Interview mit Rock Paper Shotgun ausgerechnet dieses Fass wieder aufgemacht:

Die Vergangenheit ist immer rosiger als die Gegenwart. Ich denke, die Leute erinnern sich einfach nicht mehr daran, wie wütend sie waren, dass es in Diablo 2 einen Online- und Offlinemodus gab. Es macht einfach keinen Spaß, wenn dein Bruder oder Freund will, dass du in sein Spiel kommst und das nicht geht, weil er online spielt und du offline. Und es gab keinen Weg, Charaktere zu transferieren, weil Offline-Charaktere per Hexeditor verändert werden konnten.

Und dann war da natürlich noch die Teilung zwischen normalen und Erweiterungs- Charakteren. Die Community war geteilt. Und darauf kommt es an. Schon ganz zu Anfang wollten wir, dass alle miteinander handeln können. Und deswegen hatten wir den Onlinezwang, lange bevor wir das Auktionshaus konzipiert hatten.

[swaptext link=“Originalzitat“]

When we look at the long history, it becomes sort of a rosy past. I don’t think people necessarily remember how mad they themselves were that they had an offline mode and online mode in Diablo II. [..] It sucks when your friend or brother is online and he wants to join this game, but you realize you’re an offline character and he’s an online character, and there’s no way to transfer over because offline characters can be hacked and hex-edited to hell and back, right?

And then we had that split between expansion characters and normal ones as well [in Diablo II]. The community was inherently divided. And that’s what it boils down to. Long before any of this happened, we wanted to solve the trading problem. But before we even had the auction house, the always online thing was there.

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Martens widerspricht damit noch einmal ausdrücklich der häufig geäußerten Vermutung, dass der Onlinezwang nur deswegen eingeführt wurde, um die Profite aus dem Auktionshaus zu maximieren. Er versucht vielmehr, den fehlenden Offlinemodus aus der Perspektive des Vorgängers zu rechtfertigen. Als Spieler, der mit Diablo 2 Channels und Ladderseasons genau so sehr verbindet wie nächtliche LANs, PlugY und Mods, kann ich dem natürlich persönlich nicht zustimmen.

Aber was denkt ihr: Sind Martens Argumente pro Onlinezwang nachvollziehbar?

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