Worldwide Invitational – Vorschau

Keine zwei Wochen noch bis zum Blizzard Worldwide Invitational am 28. und 29. Juni. Die Spannung steigt, die Besucher haben inzwischen weitgehend ihre Ausweisberechtigungen bekommen. Doch was genau erwartet sie dort eigentlich? Und auf was könnt ihr euch an den Bildschirmen zuhause freuen? In unserer Vorberichterstattung werfen wir einen Blick voraus auf den ersten Höhepunkt in diesem Sommer.

Eigentlich ist das Blizzard Worldwide Invitational (WWI) einfach „nur” ein Turnier mit eingeladenen Topspielern der Blizzard-Spiele. Doch Blizzard hat es nicht bei der schlichten Turnierausrichtung belassen, sondern die Plattform auch immer zur Präsentation aktueller Entwicklungen und Kontaktpflege mit den Fangemeinden der Spieler benutzt. So sind sich WWI und BlizzCon in der Ausrichtung strukturell gleich. Unterschiedlich ist nur der Austragungsort, der bei der BlizzCon stets das nahe am Blizzard-HQ in Irvine gelegene Anaheim ist, während beim WWI nach zwei Malen in Korea nun die Wahl auf Paris fiel.
Doch was erwartet euch nun auf der Messe im Detail? Mit dem ganauen Programmzeitplan hält sich Blizzard mal wieder bis zur letzten Sekunde zurück, doch selbst reine Liste der geplanten Programmpunkte reichte auch dieses Mal wieder aus, um die nicht gerade billigen Eintrittskarten – immerhin stolze 70 Euro pro Stück – blitzschnell zu verkaufen. Und wer eine davon ergattert hat, kann sich auf folgendes freuen:

  • Topspieler-Turniere: Die namensgebenden Turniere ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Veranstaltung. In WarCraft III und das inzwischen um einen Arenamodus nachträglich auf eSport erweiterte World of WarCraft sowie in der Echtzeitstrategie-Königsdisziplin StarCraft: Broodwar sind jeweils Topspieler aus aller Welt eingeladen worden, um sich vor Ort miteinander zu messen. Obwohl die Teilnehmerzahl pro Spiel sich eigentlich mit zwei Hände abzählen lässt, dauern die Turniere eine gute Weile, denn es wird schließlich kein „Best of One” gespielt und schon wegen der Zuschauer nicht mehr als eine Partie gleichzeitig.
  • Besucherturniere: Nicht nur die Besten können sich vor Ort messen, sondern auch die normalen Besucher unter denen selbstredend jede Menge Hobbyspieler und vielleicht auch so manche Nachwuchstalente sind. Allerdings mußte man sich zum Teil im Voraus online für die Teilnahme qualifizieren. So sollten die besten 16 registrierten Besucher einer Qualifikation vor Ort ein Turnier in StarCraft 2 bestreiten. Dies wird allerdings aus unbekannten Gründen nun doch ebenfalls in StarCraft: Broodwar ausgetragen.
  • Anspielbare Versionen von Wrath of the Lich King und StarCraft II: Ein regelrechter Magnet für die Besucher vor Ort werden die Rechner sein, auf jeden man die kommenden Blizzard-Titel anspielen kann. Das Rollenspiel World of WarCraft hat eine riesige Fangemeinde, die auf das zweite Addon wartet. Noch vieler länger warten die StarCraft-Fans allerdings auf den ersehnten Nachfolger, denn das Original feiert dieses Jahr sein stolzes zehnjähriges Jubiläum. Nachdem im März exklusiv für die Presse und Fanseiten-Vertreter die Zerg vorgestellt wurden, sind nun auch erstmals öffentlich alle drei Rassen anspielbar. Mit langen Schlangen und Wartezeiten von 45 bis 60 Minuten wird daher wohl zu rechnen sein.
  • Podiumsdiskussionen: Eine interessante Abwechslung nicht selten einen neuen Einblick liefern die Diskussionen mit den Entwicklern der Blizzard-Titel. Zu verschiedensten Aspekten wie z.B. Grafikdesign, Spielentwicklung und Hintergrundgeschichte gibt es Veranstaltungen auf denen jeweil die verantwortlichen Entwickler über aktuelle Entwicklungen und ihre Erfahrungen aus der Vergangenheit erzählen. Dabei erfährt man nicht nur so manche Neuigkeit, sondern vor allem auch was in den Köpfen der Leute vorgeht, die die gefragten Blizzard-Titel produzieren. Nach einer ausführlichen Einführung von den anwesenden Entwicklern schließt sich eine Fragerunde an, bei der jeder aus dem anwesenden Publikum teilnehmen kann. Dabei kommt auch so manche Überraschung ans Licht: So erzählt Storyautor Chris Metzen auf der letzten BlizzCon zur Verwunderung der Anwesenden, daß Kerrigan zunächst in der StarCraft-Story gar nicht vorkam.
  • Autogrammstunden: Neben den vielen Gelgenheiten einen der Entwickler mal hier oder da zu erwischen, gibt es auch geplante Autogrammstunden, wo man sich so einiges signieren lassen kann. Für Sammler ist hier also genau die richtige Gelegenheit, um seine Stücke zu echten Unikaten zu machen und sich neue Andenken zu holen. Dabei ergibt sich auch gerne das eine oder andere kurze Pläuschchen und vielleicht erfahrt ihr ja genau dort, was ihr schon immer wissen wolltet.
  • Talentwettbewerbe: Von den eSport-Fans eher belächelt aber für die Atmosphäre vor Ort doch recht förderlich sind die Elfen, Ghosts und Orcs in den Hallen. Dabei sind dies keine Hostessen, sondern meist Teilnehmer für den Kostümwettbewerb, bei dem man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Und wer nicht so das Zeug zum Schneiderlein hat, der kann es ja beim Tanz- oder Machinimawettbewerb probieren. Wer also gehen oder reden kann wie ein Protoss Dragoner und den Mut hatte sich anzumelden, der findet dort sein Publikum.
  • Stille Auktion: Versteigert werden exklusive Blizzard-Preise, die natürlich insbesondere Sammlerherzen höher schlagen lassen. Doch Spannung muß nicht immer laut sein. Ein lautstarken Überbietungswettbewerb werdet ihr bei der Auktion auch nicht vorfinden. Stattdessen gibt jeder verdeckt ein Gebot ab ohne die Bereitschaft der anderen zu kennen. Die Kunst ist es dabei hoch genug zu bieten ohne Phantasiebeträge zahlen zu müssen.
  • Blizzard-Shop: Nicht alles muß ersteigert werden. Eine Menge Dinge lassen sich ganz bequem vor Ort im Blizzardladen kaufen. Dazu gehören T-Shirts mit Spielmotiven, die Romane zu den Spielen, Andenken und vieles mehr. So manche Gegenstände lassen sich auch nur vor Ort und nicht im Onlineshop erwerben.
  • Abschlußkonzert: Den Schluß der Veranstaltung bildet ein fulminanter Auftritt der Blizzard-Hausband „Level 70 Elite Tauren Chieftain”, die mit ihren unterhaltsamen Titeln auch die begeistern werden, die sonst eher keine Freunde der Rockmusik sind. Im Anschluß daran gibt es dann noch das Orchester „Video Games Live”, welches eindrucksvoll beweist, daß man heutige Videospielmusik auch konzerttauglich und live darbieten kann. Dabei stehen natürlich die Melodien der Blizzardtitel ganz besonders im Fokus und wahrscheinlich werden wir dabei auch einige neue Werke aus den kommenden Spielen zu hören bekommen.
  • Goodie-Bag: Vor Ort zu sein hat noch einen ganz handfesten Vorteil, nämlich den inzwischen berühmten Goodie-Bag, den ein jeder Besucher bei der Abholung seines Besucherausweises ausgehändigt kriegt. Und wen ein Kühlschrankmagnet oder ein Getränkeuntersetzer jetzt nicht vom Hocker haut, so ist dies doch ein nettes Andenken für den Blizzardfan und in der Tüte befindet sich ja schließlich auch nicht zuletzt ein Betakey für einen zukünftigen Blizzard-Titel. Ob es sich dabei allerdings um StarCraft 2, Wrath of the Lich King oder gar ein noch unankündigtes Projekt handelt, ist trotz munterer Spekulationen nach allen Seiten hin noch völlig offen.

Hinzu kommen neben diesen angekündigten Punkten natürlich eventuell noch die eine oder andere Überraschung. Während die Diablo-Fans sehnsüchtig auf ein Signal für Diablo 3 warten, lechzen viele StarCraft-Fans nach der Beta für StarCraft 2. Für beides gibt es jedoch keine klaren Signale. Blizzard selbst dementierte vor kurzem, daß sie derzeit neue Spiele anzukündigen hätten und entäuschte damit die Diablo-Vorfreude. Bei StarCraft 2 werden die Entwickler nicht müde zu betonen, daß zwar alle 3 Rassen nun bekannt seien, aber damit noch längst nicht feststünden. So manchen haben die gebetsmühlenartigen Wiederholungen des Satzes „Es kann sich noch alles ändern” schon demotiviert. Doch es gibt auch Stimmen, die sich ganz sicher sind, daß die Betaphase kurz bevorsteht. Allzu oft kommen die Gerüchte aber aus der vertrauten und doch wenig vertrauensvollen Ecke: „Ich weiß aus zuverlässiger Quelle von jemandem, der jemanden kennt, dessen Tante einen Hund hat, welcher einen kennt, der bei Blizzard den Rasen mäht…”
Aber natürlich bringt man die Gerüchte nicht zum Schweigen und wir werden die Augen und Ohren auf neue Hinweise in beiden Punkten für euch offen halten.

Die zwei Tage sind also prall gefüllt, so prall, daß es für einen einzelnen Besucher praktisch unmöglich ist alle Veranstaltungen mitzunehmen. Nicht nur das Turnier wird parallel zu so mancher Diskussion laufen, es kann sogar passieren, daß zwei davon gleichzeitig stattfinden und man sich für sein Lieblingsspiel bzw. sein Liebslingsthema entscheiden muß. Genau deswegen sind wir ja mit mehreren Leuten für euch vor Ort, um euch möglichst umfassend informieren zu können. Selbst wer also vor Ort ist, kann sich in unserer Berichterstattung über das informieren, was er verpasst hat.