Vor wenigen Stunden hat Blizzard die neuen Legendaries für Diablo 3 präsentiert, die mit Patch 1.0.4 kommen sollen. Hauptziel, so Andrew Chambers im Entwickler-Blog (deutsch), ist die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Legendaries in Diablo 3 sowie die Möglichkeit, noch mehr verschiedene Charbuilds aufgrund der Charakteristika der einzelnen Items zu verwenden. Ausserdem sollten Legendäre Gegenstände in Diablo 3, wie früher in Diablo 2, etwas Besonderes, Erinnernswertes sein. Aber gehen wir ein wenig ins Detail:
Insgesamt gesehen haben die Legendären Waffen in Diablo 3 eine deutliche Erhöhung ihrer Schadenswerte erhalten. Sie entsprechen nun in etwa dem, was brauchbare Rares an Schadenswerten ergeben können, gehen teilweise darüber hinaus und sind, entsprechend ihrem Itemlevel, grundsätzlich tauglich für die jeweilige Charakterstufe bzw. Schwierigkeitsstufe.
Andrew Chambers: Viele von euch haben zurecht angemerkt, dass die legendären Gegenstände sich nicht wirklich einzigartig oder besonders angefühlt haben. Es war uns in Diablo II gelungen, ein paar ganz besondere Gegenstände zu erschaffen, die zurecht das Prädikat „Einzigartig“ trugen. Und obwohl wir diese Gegenstände nun als „Legendär“ bezeichnen, hat uns der Begriff der Einzigartigkeit bei der Überarbeitung dieser Gegenstände ständig begleitet. Wenn ihr einen legendären Gegenstand erbeutet, geht ihr aufgrund seines Seltenheitsgrades und seiner Farbe davon aus, dass ihr etwas ganz Besonderes erbeutet habt und nicht einfach nur ein weiteres Schwert.
Dieser Designphilosophie entsprechend verfügen Legendäre Gegenstände nun auch über Eigenschaften, die es auf Rares nicht gibt:
Die Fähigkeit, bei getroffen werden manchmal eine Abschirmung auszulösen, kann sehr nützlich sein. Die Chance dafür ist (noch) nicht bekannt. Für Range-Barbaren gibt es nun auch einen Speer, der deutliche Skillboni für Barbaren aufweist und dem Barb ein schnelleres Fortkommen ermöglicht.
Manche Legendaries verfügen auch über Fertigkeiten, die bisher Monstern vorbehalten blieben: Der Gebrauch des Legendären Schwerts Maximus kann nun einen Dämon beschwören, der über die Fähigkeit „Feuerketten“ verfügt und mit Euch kämpft. Für einen Nahkämpfer nicht die schlechteste Wahl.
Andererseits sollten die Legendären Gegenstände auch nicht masslos stark werden. So z.B. die Goldhaut, welche starke Boni auf Goldfinden gibt, aber von ein paar Resistenzen abgesehen, sonst nicht viel. Der Spieler muss begehrte Affixe auf andere Weise ergattern:
Andrew Chambers: Goldhaut gewährt einen Goldfundbonus von 100% und zusätzlich können Monster Gold fallen lassen, wenn ihr sie mit Angriffen trefft. Nicht übel, oder? Zum Ausgleich kann Goldhaut wichtige Werte jedoch nicht auswürfeln. Stattdessen richten wir uns nach dem Flair des Gegenstands und gewähren euch zusätzliche Widerstände und Schadensminderung – was perfekt zum Bild der Goldhaut passt. Dadurch ergeben sich für euch ein paar interessante Überlegungen, wie ihr diesen Gegenstand am besten nutzt. Wenn ihr euch wirklich das ganze schöne Gold holen wollt, müsst ihr andere Wege finden, auf die Charakterwerte zu kommen, die ihr wirklich braucht. Eine derartige Ausbalancierung eurer Gegenstände kann eine ziemlich interessante und anspruchsvolle Herausforderung sein.
Darüber hinaus werden auch Sets aufgewertet:
Andrew Chambers: Ich möchte an dieser Stelle auf jeden Fall klarstellen, dass es sich bei grünen Set-Gegenständen tatsächlich um legendäre Gegenstände handelt (mit einem Set-Bonus). Die oben genannten Punkte zu unserer veränderten Philosophie gelten also auch für sie. Bestimmte Set-Boni verändern sich und werden stärker. Bei vielen der Sets wird die Basis-GS auf Stufe 63 erhöht.
Da zwischen den Set-Boni von Sets aus der Zeit vor und nach Patch 1.0.4 keine direkte Verbindung besteht, erhalten die neuen Sets auch neuen Namen, damit keine Verwirrung entsteht. Dasselbe gilt für die einzelnen Gegenstände.
Manche Legendären Gegenstände sind aber bereits so gut, dass sie nicht weiter geändert werden. Hier ein kleines Video von Blizzard über einige Änderungen und Effekte:
Kommentar
Die Änderungen der Legendären Gegenstände gehen in die richtige Richtung. Nicht nur, dass sie nun ihrem Namen nun alle gerecht werden sollen, scheinen sie auch durchweg nützlich zu sein und verfügen oft über einzigartige Eigenschaften.
Obwohl Diablo 3 anders als Diablo 2 sein sollte, hat Blizzard erkannt, dass der gefühlte Verlust der vertrauten alten „Uniques“ die Spieler mehr gestört hast als der vorhandene Gewinn durch fast unendliche Rare-Vielfalt. Kurz: Die Spieler wollten ihre Uniques wiederhaben. Jetzt kommen Sie. Zusammen mit anderen Balancing-Änderungen der einzelnen Charaktere werden wir sehen, ob Diablo 3 hier noch Diablo 2 toppen kann.
Dabei sollten die Spieler nicht erwarten, dass die Legendären Gegenstände bei gleichem Namen wie in Diablo 2 auch die exakt gleiche Funktion abbilden. Diablo 3 ist ein anderes Spiel als Diablo 2.
Quelle: Blizzards EntwicklerBlog zu Legendaries (deutsch)