Chris Metzen, neben Bill Roper anfänglich einer der Storymaster von Diablo und mittlerweile der Hauptverantwortliche für die Geschichte von Diablo 3, dem Starcraft- Universum und WoW, hat den Kollegen von PcGamer.com ein langes Interview übers Geschichten schreiben und wie er dazu kam, gegeben. Wir geben euch ein paar spannende Auszüge aus dem Interview, das gesamte, sehr lange Interview, könnt ihr bei pcgamers.com nachlesen (englisch). Die Links findet ihr am Ende dieser News.
Was hat Dich dazu gebracht, Geschichten für Spiele zu schreiben, besonders damals zu Anfang, als das doch ziemlich limitiert war mit der Technik?
Chris Metzen: Ich war ein großer Fan von „GI Joe“ und den Transformers. Groß geworden bin ich in den 80’ern, in der Ära nach „Star Wars“ und habe auch viele Marvel Comics gelesen. Es war die Zeit, als alle diese Spielzeugfirmen zu begreifen begannen, dass eine 22-minütige Fernsehserie sowas wie die beste Werbung für ihre Produkte war. Die Story war denen egal, Hauptsache, das Zeug kam cool rüber. Von all diesen Serien wurde ich damals geprägt, auch von den Marvel-Geschichten, diese ganzen Superhelden mit ihren eigenen Schicksalen, aber alle lebten in der gleichen Stadt. Ich mochte den Gedanken, dass sie sich treffen konnten (und auch taten). Da begann es in mir zu arbeiten.
Dann entwickelte sich das zu Dungeons & Dragons weiter. Obwohl auch das eine eigene Welt war. Aber eine riesige Welt, irgendwie tolkienhaft, in der man sich bewegen konnte.
Zu Blizzard bin ich durch einen Freund gekommen, der meine Arbeiten kannte und mich dort empfohlen hatte. Ich dachte zunächst, es handele sich um eine Design- und Werbeagentur. Als ich dann bei Blizzard war, kicherten die Leute wenn ich erzählte was ich dort machte: Was? Geschichten für Videospiele? Wozu das denn? Super-Mario springt über einen Pilz und das wars dann, oder? Wozu braucht man dafür eine Geschichte?
Aber wir sind auch heute noch eine Branche in der Entwicklung. Wir versuchen immer noch herauszufinden, wie man eine gute Geschichte schreibt. Aber es ändert sich noch alles ziemlich schnell. Kaum glaubst du, du hast es, gibt es ein neues Spieleparadigma und alles ändert sich. Und du fängst von vorne an.
[swaptext]
Chris Metzen: Ein interessanter Gedanke. Aber: Nein. J.J. Abrams hat das gezeigt in seiner genialen Neuerzählung von Star Trek. Wirklich wichtig sind nicht irgendwelche Gimmicks und Zukunftswelten, das gabs in der einen oder anderen Form schon oft, wichtig sind die Menschen und Charaktere, an deren Schicksal wir Anteil nehmen.
So gesehen, schöpfe ich aus der eigenen Erfahrung und habe z.B. Thrall (WoW) spannender, widersprüchlicher, angelegt. In Patch 4.3 kann man das sehen. Aber bis dahin war es ein langer und steiniger persönlicher Weg für mich.
Man hat den Eindruck, dass Vaterrollen in irgendeiner Weise wichtig geworden sind für die Geschichten: Bioshock 2, Nebenquests in Mass Effect 2 und so weiter. Hat deine eigene Vaterrolle deinen Blick aufs Schreiben geändert?
Chris Metzen: Ja, es ändert einiges. Wir werden dadurch aber nicht zu Weicheiern. Wenn man WoW mit Diablo vergleicht, ist Diablo deutlich düsterer und der Spieler kommt schneller zur Sache. Das kann man nicht ignorieren. Aber gleich, ob es jetzt eine düstere oder eher comic-haftere Geschichte ist, möchte ich aus der Sicht eines Vaters gerne mitgeben, dass es sich lohnt zu kämpfen, dass es mehr und Höheres gibt als das Offensichtliche.
Es ist, denke ich, auch unsere Aufgabe. Wir, Blizzard, sind nicht mehr irgendwer. Wir sind eine riesige Firma geworden und ich möchte dafür sorgen, dass jedes unserer Spiele eine Seele hat, einen Kern, der uns berührt und, dass unsere Helden irgendwie durchkommen können. Es gibt einen Grund warum wir jeden Morgen aufstehen, uns die Stiefel anziehen und für die gerechte Sache kämpfen.
[/swaptext]
Da verwundert es nicht, dass Leah eine tragende Rolle bekommt, als Adoptivtochter Cains und die Mutter, wohl Adria? Was meint Ihr zu diesem Interview mit Chris Metzen?