Schon seit einigen Jahren bemüht sich Blizzard, ihre Spiele möglichst immer einsteigerfreundlicher, verständlicher und weniger komplex zu gestalten. Dies ist ihnen in Diablo 3 auch durchaus gut gelungen, wenn man mal von einigen Ungereimtheiten (wie dem Verstecken wichtiger Einstellungen wie Wahlmodus, erweiterten Tooltips und Monsterstärke in den Tiefen des Optionsmenüs) absieht. Auch wenn diese Vereinfachung vor allem Neueinsteigern den Start erleichtert, hat sie jedoch nicht nur Vorteile.
[…]Nun stellt sich die Frage, ob die Vereinfachung der Spielmechaniken eine gute Sache ist. Sollte man ein Spiel so auslegen, dass nach Möglichkeit auch der dümmste Spieler keine Fehler machen kann? Eigentlich wäre es die Aufgabe des Benutzerinterfaces, dem Spieler das Spiel so zu erklären, dass er die einzelnen Systeme versteht. Das kann bei einer Flut an Spielmechaniken wie in Diablo 2 natürlich ziemlich schwer ausfallen, schließlich hat dies auch nie wirklich funktioniert. Die Lösung kann allerdings auch nicht darin liegen, alles, was nicht sofort für jeden verständlich ist, einfach zu streichen. Ein Spiel wie Diablo lebt davon, dass man Entscheidungen treffen muss, die sich gegenseitig beeinflussen. Möchte ich mehr Schaden und opfere ich dafür Leben oder Resistenzen? Brauche ich die maximale Blockchance oder komme ich nur mit viel Leben aus? Wie viel Angriffs- bzw. Zaubergeschwindigkeit brauche ich? Dies sind nur einige der Fragen, über die man sich bei jedem Charakter Gedanken machen musste. […]