Nethaera über die neue RealID

Der 9. Juli 2010 wird bei Blizzard wohl in die Geschichtsbücher eingehen. Das ist der Tag, an dem man sich dem standhaften Druck der Fans beugte und die neue RealID für das Forum zurückziehen musste. Nach diesen turbulenten Tagen scheint sich die Empörung nun langsam wieder gelegt zu haben. So denkt wohl auch die viel gescholtene Community Managerin Nethaera und wagt sich mit einem ausführlichen Beitrag ganz sachlich wieder an das Thema RealID heran.

Eine kurze Übersicht: Die RealID ist ein Feature, das Teil des neuen Battle.net ist wie es bereits bei World of Warcraft zum Einsatz kommt. Über solch eine RealID können Freunde zu einer Liste hinzugefügt werden, in der sie mit ihrem echten Namen und ihrer echten E-Mail-Adresse auftauchen. Die RealID ist alleine auf freiwilliger Basis nutzbar, so dass nach wie vor die klassische Freundesliste zur Verfügung steht.

Häufige Fragen der Community zur weiteren Ausgestaltung der RealID wurden nun im Battle.net Forum von Nethaera beantwortet.

Blizzard stellt klar, dass es mit der RealID nicht nur ein neues Kommunikationsmittel zur Verfügung stellt, sondern ein richtiges soziales Netz zwischen den Spielern aufbauen möchte.

Eines unserer Ziele für die RealID ist es, dass sie als ein sozialer Spiele-Dienst für Blizzard-Spieler dient. Das war eine absichtliche und öffentliche Entscheidung, die zu 100% von der Absicht angetrieben wurde, ein sogar noch besseres Online-Erlebnis für die Spieler zu schaffen, indem man ihnen mächtige Tools gibt, um sich zu messen und miteinander in Kontakt zu bleiben.

[swaplink]Original Zitat[/swaplink]

[swaptext]one of our goals is for it to serve as a social gaming service for Blizzard gamers. This was a deliberate and open design decision, driven 100% by the desire to create an even better online experience for our players by giving them powerful tools to compete with and stay connected to their real-life friends and family.[/swaptext]

Um diesem hehren Ziel weiter gerecht zu werden, plant Blizzard eine Funktion, die es ermöglicht, Kontakte aus Facebook mit einem Blizzard Account zur RealID-Liste hinzuzufügen. Mit dieser als „Friend Finder“ bezeichneten Funktionen ist es also möglich, im Spiel Facebook-Freunden Freundschaftsanfragen für die RealID zu senden. Blizzard betont dabei, dass außer dem Namen keine weiteren persönlichen Daten übermittelt werden.

Die Möglichkeit, dass Freunde von Freunden Namen aus der Liste des jeweils anderen sehen und hinzufügen können sorgte für viel Kritik. Deshalb soll es in Zukunft eine Funktion geben, dies zu unterbinden.

Die „Freunde von Freunden“-Liste ist dafür gedacht, Spielern einen bequemen Weg bereitzustellen, ihre RealID-Freundesliste mit Spielern aufzufüllen, die sie kennen und denen sie vertrauen. Das erlaubt es ihnen, schnell und einfach RealID Freundschaftsanfragen an diese Leute zu versenden ohne ihren Battle.net Accountnamen eintippen zu müssen. Allerdings erkennen wir, dass es einige Spieler bevorzugen würden, nicht in dieser Form in der Freundesliste aufzutauchen, so dass wir es planen, eine Option einzubauen, die es Spielern erlaubt, nicht mehr in der Freundesliste von RealID-Freunden aufzutauchen.

[swaplink]Original Zitat[/swaplink]

[swaptext]The in-game Real ID “friends of friends” list is designed to give players a convenient way to populate their Real ID friends list with other players they know and trust in real life, allowing them to quickly and easily send Real ID friend requests to these people without having to enter their Battle.net® account names. However, we recognize that some players would prefer not to be displayed on friends lists in this fashion, so we plan to include an option that will allow players to opt out of appearing on their Real ID friends’ “friends of friends” lists.[/swaptext]

Zu guter Letzt bestand von vielen Seiten der Wunsch, statt dem realen Namen auch ein Pseudonym anzeigen lassen zu können. Doch hält Blizzard an dieser Eigenschaft fest und zeigt sich überzeugt, dass nur über einen richtigen Namen lange und ernsthafte Freundschaften hergestellt werden können.

Wenn wir reale Namen verwenden ist es unser Ziel, sicherzustellen, dass Spieler in der Lage sind, langanhaltende, bedeutungsvolle Beziehungen aufrechtzuerhalten und das über Jahre hinweg. Ein Weg, der dabei hilft, dies umzusetzen, wird dadurch gegeben, dass man die Notwendigkeit entfernt, sich merken zu müssen, wer zum Beispiel „Thrall123“ wirklich ist, wenn man ihn oder sie in der Freundesliste wieder auftauchen sieht, nachdem man Monate oder Jahre offline war.

[swaplink]Original Zitat[/swaplink]

[swaptext]our goal in using real names is to ensure that players will be able to maintain long-term, meaningful relationships on the service for years to come. One way it helps make that happen is by eliminating the need to remember who, for example, „Thrall123“ really is when you see him or her pop up on your friends list again after months — or years — of being offline.[/swaptext]

Blizzards RealID zeigt einen ernsthaften und vielversprechenden Versuch, die Spielergemeinschaft enger zusammenzubinden. Es wird die Möglichkeit gegeben, neu geknüpfte Freundschaften auch über ein einziges Spiel hinweg aufrechtzuerhalten und alte Freunde im Battle.net wiederzufinden. Allerdings sollte der Dienst auch in Zukunft einzig und allein freiwillig bleiben, so dass jeder für sich entscheiden kann, was er tatsächlich über sich selbst preisgeben will. Das Ziel jedenfalls ist lobenswert und somit tut man Blizzard Unrecht, die RealID pauschal zu verurteilen. Doch wird Blizzards Vorgehen auch tatsächlich von Erfolg gekrönt sein oder wird sich die RealID als reiner Flop erweisen? Diskutiert mit uns!

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