Verkauft Vivendi seine Mehrheit an Activision Blizzard?

Das Activision Blizzard LogoWie die Finanzseite Bloomberg.com von gut informierten Quellen erfahren haben will, denkt man bei Vivendi derzeit darüber nach, die 61 prozentige Beteiligung an der Erfolgsspieleschmiede zu verkaufen. Demnach wollen sich hochrangige Manager des französischen Multimedia-Konzerns am 22. Juni treffen, um über die Zukunft von Activision Blizzard zu diskutieren.

Grund des ganzen soll die starke Verzweigung in verschiedene Geschäftsfelder der Holding sein. Neben Activision Blizzard hält Vivendi unter anderem noch die Mehrheit an Universal Music und diversen Mobilfunkanbietern in Frankreich, Brasilien und Marokko. Dem Bericht zufolge strebt der Vorsitzende Jean-Rene Fourtou eine Verschlankung der Holding an um sich auf weniger Geschäftsfelder konzentrieren zu können und gleichzeitig die Firmenkasse zu füllen.

Diesem Plan soll nun ausgerechnet die hochprofitable Spieleschmiede zum Opfer fallen. Dazu müsste sich allerdings erstmal ein Interessent mit genügend Kapital finden – Vivendis 61% sind beim derzeitigen Börsenkurs für ATVI-Aktien knapp 13 Milliarden Dollar wert. Diese Summe könnte kaum ein Marktteilnehmer aus der Spielebranche aufbringen, daher wird auch ein Verkauf in Teilen überdacht.

Die Gerüchte um einen Verkauf von Activision Blizzard sind nicht neu, schon vor ein paar Monaten kam das Gerücht auf, man wolle sich von den Anteilen trennen. Die Rahmenbedingungen haben sich seither nicht verändert. 22,5% von Vivendis Gewinn – und damit der größte Anteil – stammen von Activision Blizzard, die mit Hits wie Call of Duty, World of Warcraft und natürlich auch Diablo 3 immer wieder Kassenschlager abliefern. Die Anleger sind damit trotzdem nicht zufrieden. In den letzten 12 Monaten verloren die Vivendi-Aktien 28% an Wert. Mit den Milliarden aus dem Verkauf könnte man die Investoren wieder gnädig stimmen.

Weder Activision noch Vivendi wollten sich bisher dazu äußern.