Blizzard beschert Botnutzer

Diablo 3
Fernab von „PvP“ und „PvM“ gibt es einen Spielmodus, in dem seit Jahren und Jahrzehnten große Schlachten geschlagen werden. „BvB“ ist hier gemeint und das hat ausnahmsweise nichts mit Fußball zu tun. Blizzard vs. Bots. Obgleich kein Ende des Krieges in Sicht scheint, ist es Blizzard nach einer langen Verschnaufpause wieder einmal gelungen, viele Benutzer von 3rd-Party Programmen aus dem Verkehr zu ziehen.
Damit folgt Blizzard nicht nur, wie man relativ zynisch behaupten könnte, der Absicht, weitere Lizenzen zu verkaufen, sondern auch dem Hilferuf ehrlicher Spieler, die eine Verschlammung des Spiels durch den permanenten Missbrauch der Spielmechaniken befürchten und ihren Unmut über Botting und Hacking so manches mal mit Nachdruck äußerten. Außerdem könnten 3rd-Party Programme die Server zusätzlich belasten und so zu Instabilität führen, was Blizzard wohl unter allen Umständen zu vermeiden versucht.
Einen passenden Bluepost schrieb dazu Lylirra (Blizzard Community Manager)

Lylirra:
Wir haben kürzlich mehrere tausend Diablo III Spieler gebannt, bei denen wir die Benutzung von Bot Programmen festgestellt haben. Zusätzlich dazu, dass Botnutzung, Hacking und andere Formen von Cheaten den Geist des Fairplay untergraben, kann es zu technischen Problemen und Performanceproblemen im Spiel und mit dem Battle.net Service beitragen. […]
Uns ist die Aufrechterhaltung einer sicheren, stabilen und angenehmen Onlineumgebung für ehrliche Spieler sehr wichtig. Wir werden weiterhin über das Battle.net wachen und Maßnahmen ergreifen, die dazu nötig sind. […]
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We’ve recently issued account bans to several thousand Diablo III players who were found to be using botting programs while playing. In addition to undermining the spirit of fair play, botting, hacking, and other forms of cheating can also cause technical problems with the game as well as contribute to performance issues with the Battle.net service. To learn more about our exploitation policy for Diablo III and how it may affect your gameplay, please visit our official support site.
As always, maintaining a stable, safe, and enjoyable online environment for legitimate players is very important to us, and we’ll be continuing to keep watch on Battle.net and take action as needed. In the meantime, if you wish to report the possible use of botting programs to Blizzard, please see this thread for more information. (We will also be adding the ability for players to report this kind of behavior directly through the game client in a future patch.)
For questions regarding account actions, please refer to Account Administration.
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Fraglich ist immer noch, wie aktuell bei dieser Bannwelle zwischen Recht und Unrecht unterschieden wird? Ist mit dem letzten Minipatch ein Kontrollmechanismus installiert worden, der Warden unterstützend zur Seite steht? Wurde Warden verändert und tatsächlich funktionstüchtig gemacht im Kampf gegen Botbenutzer? Oder ist es bloß ein Algorithmus, der jeden Spieler mit bestimmtem Verhalten sperrt? Hier hält sich Blizzard bedeckt. Einerseits ist dies durchaus verständlich. Wer möchte schon dem Widersacher die Anleitung für eine neue Botroutine auf dem Silbertablett servieren? Andererseits hat derartige Intransparenz einen bitteren Beigeschmack, oder etwa nicht? Schließlich hängen die Spieler im Regelfall an ihren Accounts – teuer waren sie noch dazu – und da wäre eine klare Beweisführung und das Spielen mit offenen Karten vor jedem Beschuldigten vielleicht garnicht so verkehrt. Einen besorgten Spieler beruhigte Lylirra mit den folgenden Worten.

Lylirra:
Ohne dass ich zeige, wie wir auffälliges Verhalten in Diablo 3 erkennen, kann ich sagen, dass das Vielspielen als Kriterium für Botting nicht ausreicht.
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While I’m not about to reveal how we identify exploitative behavior in Diablo III (and understandably so), „playing a lot“ is not criteria enough to merit an account action for botting.
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Man kann wohl nur hoffen, dass die Kollateralschäden nicht unverhältnismäßig hoch sind und es tatsächlich zu präzisen Bannwellen kommt, die unser aller Spiel etwas sauberer und das Spielgeld wieder etwas wertvoller machen.
Was haltet ihr von den jüngsten Ereignissen, die man möglicherweise als klassische „Bannwelle“ bezeichnen kann? Diskutiert und kommentiert fröhlich mit.