Diablo 3: Caldesanns Verzweiflung: Fluch oder Segen?

DIablo 3 Rezept Caldessans Verzweiflung

Mit dem PTR zu Diablo 3 Patch 2.4.0 – und der dort neuen Möglichkeit, Ancient Items aufzuwerten, das heißt, diesem Item Mainstatpunkte hinzuzufügen, kochte auch die Frage auf, ob das nicht die Schere zwischen Arm und Reich im Sinne von Paragonleveln, weiter auseinandertreiben. Noch mehr Mainstat? Die Spieler mit besonders hohen Paragonleveln würden in besonderer Weise davon profitieren. Wenigspieler hätten kaum was davon, da sie auch nicht so viele Grifts machen wie Vielspieler.

Zum Hintergrund: Das neue Kanais-Würfel-Rezept: „Caldesanns Verzweiflung“, ermöglicht es, einen zusätzlichen Mainstatwert einem Ancient Item hinzuzufügen. Hierzu wird unter anderem ein Legendäres Juwel benötigt welches bei der Aufwertung vernichtet wird.Bei einem Legendären Gem der Stufe 50 würden 250 Mainstatpunkte hinzugefügt – für jeden Rang des Gems 5 Punkte. Angenommen, jemand wertet auf diese Weise 10 Ancient Items auf, bekäme dieser 2500 Mainstatpunkte. Das entspricht dem Mainstatbonus von 500 Paragonleveln wenn man ihn so vergeben könnte ( ab Level 750)

Das hört sich nach viel an. Aber was bedeutet das konkret? Ein vereinfachtes Beispiel (ohne APS, ohne IAS; ohne CHD und CHC, ohne jedwede sonstige Boni): Ein durchschnittlicher Level 70-Spieler mit ein paar Paragonleveln könnte ungefähr diese Werte haben:

1. Mainstat : 9000 2. Waffenschaden gemittelt: 2.500

Schadensformel vereinfacht:

Mainstatfaktor: (1 + (9000/100)) = 91, Waffenschadenfaktor: 2.500

Waffenschaden: 91 x 2.500 = 227.500 WD

Nehmen wir jetzt den Bonus von 10 ordentlich aufgewerteten Ancient Items dazu (2.500)

Mainstat = 11.500 Faktor = 1+ (11.500/100) = (116 x 2.500) = 290.000 WD

Das ergibt ein Plus von immerhin rund 27% an Schaden und die Toughness steigt auch ein wenig.
Aber unterm Strich sind das nur ein oder zwei Greater Riftstufen, da die Monster jede Griftstufe auch 17% Leben dazu erhalten. Je mehr Mainstat schon vorhanden ist, umso geringer fällt der relative Anstieg des Schadens aus:

Bei einem Ausgangswert von 12.000 Mainstat ergäben sich folgende Berechnungen:

Waffenschadenfaktor 121 x 2.500 = 302.500 WD

Mit Bonus der Ancient Items (2.500k)

Waffenschadenfaktor 146 x 2.500 = 365.000 WD

Hier beträgt der relative Zuwachs nur noch 20% und damit auch der Performancegewinn.

Fluch oder Segen?

Sollte dieses Rezept erhalten bleiben? Den weniger hochgelevelten Chars bietet sich eine gute Möglichkeit ordentlich an Damage zuzulegen – wenn es auch sehr teuer ist, denn für jeden Stufe-50-Gem der dabei vernichtet wird, werden rund 17 erfolgreich abgeschlossene Greater Rifts benötigt, das ist etwas, was der Normalspieler nicht an einem Abend macht, der Intensivspieler vielleicht schon.

Die Schere geht also tatsächlich auf, da eine andere Spielweise vorliegt. Intensivspieler machen Level 70 Speedruns (max. 5 Min.), wo ein Normalspieler kaum je hinkommt. Der Intensivspieler wird auch Gems der Stufe 70 oder darüber einsetzen um noch mehr Mainstat zu generieren.

Andererseits: Wer derart auf die Top 100 der Ranglisten erpicht ist, kann nicht das Vorbild für Normal- oder Wenigspieler sein. Es sind unterschiedliche Welten mit unterschiedlichen Ansprüchen. Dem Normalspieler kann es daher egal sein, was der Intensivspieler macht – in diese Regionen dringt er in aller Regel nicht vor.

Ich bin daher der Ansicht, dass dieses neue Rezept keine wesentlichen Änderungen für die Chancen auf und die Verteilung in den Leaderboards bringen wird, eher haben die weniger hochgelevelten Chars einen Vorteil die noch ein paar Prozent mehr Schaden benötigen um eine weitere Greater-Rift-Stufe abschließen zu können. Was meint Ihr?